Jesters-Premiere beim Alaunpokal

Am 21. Mai war es endlich soweit. Die langersehnte Jesters-Premiere beim Alaunpokal 2011. Verstärkt durch apokalyptische Gaststars trat die schwarz-rote Fangemeinde als F(an)G(emeinschaft) Dresden-Friedrichstadt an. Und der erste Blick auf die Auslosung rührte beinahe Freudentränen. In einer Gruppe mit den Freibeutern 1910 DD-Neustadt. Langersehnte Träume sollten endlich wahr werden, oft schon stand ein Aufeinandertreffen beider Teams auf den Plan und auch diesmal schienen diesem Unterfangen unüberwindbare Steine in den Weg gelegt. Das Spiel war für den späten Nachmittag angesetzt und langjährige Erfahrung ließen Zweifel aufkommen, ob sich die Herren in Braun-Weiß zu solch später Stunde überhaupt noch auf den Beinen halten würden können.

Auf dem Gelände des Alaunparks waren bei Ankunft bereits drei Felder gezeichnet und mit Handballtoren versehen. Unser Auftaktgegner waren Möllers Klatscherguschn. Eine Mannschaft mit einem Größendurschnitt der Harlem Globetrotters. Möller war ein Mitbewohner oder so und der kommt aus Thüringen, wo man scheinbar gerne Klatscherguschn sagt. So wurde auch dieses Rätsel gelöst und das Spiel konnte beginnen. Unzählige, dank einer großartigen Leistung des Torhüters vereitelte Großchancen später, fiel kurz vor Ablauf der acht Minuten das 1:0 für unsere Gegner und so versank die Hoffnung auf ein Auftaktunentschieden im Meer der Tränen.

Nun hieß es eine Stunde der Dinge harren, bis wir uns mit unserem nächsten Gegner „Kategorie DD“ messen durften. Was sich zunächst nach einer Schlägertruppe anlas, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Mannschaft unseres Formates und wir gewannen unser erstes Spiel dank Eigentor mit 1:0. So ist das Leben, manche schießen zwei Tore und spielen Unentschieden, die Friedrichstadt trifft gar nicht und gewinnt. So konnte es weiter gehen.

Während des Wartens verfolgten wir aufmerksam die Spiele der Freibeuter. Diese hatten ihr Auftaktspiel gegen „Inteam“ verloren und holten sich gegen die Globetrotters gleich die nächste Niederlage ab. Alles lief nach Plan. Doch scheinbar hinterließen die beiden beobachteten Partien eine derart unheilsame Wirkung auf uns, dass wir gegen die SpVgg Weltfrieden eine derbe 0:4 Klatsche kassierten. Mit einer extrem offensiven Aufstellung und ohne Torwart hauten wir uns die Buden quasi selbst rein. Da wir als passionierte Pazifisten natürlich für Weltfrieden sind, spricht das Ergebnis dennoch klar für uns!

Nachdem sich die Pawlowianer gegen KDD nur einen Punkt ergaunerten, stand der Hassgipfel gegen das Graupengeschwader von AndiDD an. „Pawlow töten“ lautete die klare Marschroute. Dass das keinen Spaß machen würde, war jedem klar. Aber egal, es geht schließlich um drei Punkte beim Alaunpokal. Und gleich entwickelte sich ein umkämpfter Kampf um die Bierflaschen am Mittelkreis, bis der Schiedsrichter endlich Anpfiff. Nach mehreren Aufforderungen ging er endlich und ungläubig das 0:0 eintragen. Nach gut der Hälfte des Spiels dann plötzlich die Schrecksekunde, Kategorie DD stürmten den Platz und stimmten in unsere Geplänkel mit ein. "Hände hoch, das ist ein Überfall"! Völkerverständigung und trotzdem keine Zusatzpunkte. Sauerei!

Darauf gleich der nächste Schock. Mit steigendem Bierkonsum, stieg nicht nur der Alkoholpegel sondern auch das fußballerische Niveau der 1910er, die scheinbar die Angst vor der eigenen Courage ablegten und dank Sport-Club-F-Jugend-Star Etienne einen 1:0 Sieg gegen die SpVgg Weltfrieden einfuhren und uns in der Tabelle überholten.

Die Blamage schien zum greifen nah. In der letzten Partie gegen den bisher ungeschlagenen und ohne Gegentor einsam seine Kreise ziehenden Tabellenführer „Inteam“ musste mindestens ein Punkt her. Im Gegensatz zum Spiel gegen Weltfrieden versuchten wir uns nun im Mauern. Mit unseren ungarischen Stareinkauf im Sturm wurden die Bälle weit nach vorn geschlagen. Und dann eine überraschende Siebenmeter-Entscheidung für uns. Eiskalt verwandelt. Doch der Schiedsrichter entsann sich, dass aus neun Metern geschossen werden müsse. Und den zweiten Versuch parierte der gegnerische Hüter. Das wäre die halbe Miete gewesen. Angriffswelle über Angriffswelle überrollte die mohnrote Friedrichstadt. Doch die verbissene kämpfende Abwehr hielt dagegen und das 0:0. Déjà-vu. 479e Spielsekunde. Ein blau-weißer Gegnerstürmer stürmt auf das rot-weiß gestreifte Gehäuse, zieht ab und der Ball zappelt im Netz. In letzter Sekunde alles verloren. Die Blamage perfekt. Hinter den Freibeutern in der Tabelle.

Doch im Gegensatz zu Perl hatte unser Referee das Spiel in aller Pünktlichkeit abgepfiffen. 1/1000 Sekunde vor Linienüberschreitung ward das Spiel zu End' und die Schmach abgewend'.

Fazit: Nach Herzschlagfinale das Gesicht gewahrt! Und mit einem sensationellen Platz vier in Gruppe C deutlich über den Erwartungen platziert. Nächstes Jahr hoffentlich wieder, nur mit weniger Böllern!

 

Spiele der FGDF:

FG Dresden-Friedrichstadt - Möllers Klatscherguschn 0:1

FG Dresden-Friedrichstadt - Kategorie DD 1:0

FG Dresden-Friedrichstadt - SpVgg Weltfriedenn 0:4

FG Dresden-Friedrichstadt - Freibeuter 1910 DD-Neustadt 0:0*

FG Dresden-Friedrichstadt - Inteam 0:0

 

*Beim Spielstand von 0:0 angepfiffen!

 

Abschlußtabelle:

Pl. Mannschaft Tore Diff. Pkt.
1. Inteam 9:0 +9 11
2. Möllers Klatscherguschn 4:0 +4 10
3. SpVgg Weltfrieden 8:3 +5 6
4. FG Dresden-Friedrichstadt 1:5 -4 5
5. Freibeuter 1910 DD-Neustadt 1:6 -5 5
6. Kategorie DD 0:9 -9 1

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