Großer Kampf am Pfiff

Dem Pfiff kommt in einem Fußballspiel eine eminent wichtige Bedeutung zu. Anpfiff. Foulpfiff. Abseitspfiff. Halbzeitpfiff. Wiederanpfiff. Torpfiff. Schlußpfiff. Ohne den lenkenden Pfiff des Schiedsrichters wäre ein Fußballspiel ein regelloser Wirbel der Entropie.

 

Nirgends wird diesem zentralen Element eines Spiels so viel Huldigung dargeboten wie im Dresdner Stadtteil Dölzschen, wo eine Straße in direkter Nachbarschaft zum Sportplatz „Am Pfiff“ getauft wurde. Das ist übrigens deutschlandweit einzigartig. Dem Kenner entgeht natürlich nicht die Doppeldeutigkeit dieser Namensgebung, denn steht man auf dieser Straße, hört man nicht nur den Schirie pfeifen, sondern auch den Wind.

Zum Anpfiff am sonntagmorgendlichen Spiel der Stadtliga B zwischen der SG Dölschen 1928 und der Zweiten vom Dresdner Sportclub 1898 hatten sich etwa 10 DSC'er eingefunden, um die Reserve beim vielleicht zweiten Sieg in Folge zu unterstützen. Zur Belebung der Offensive wurden von der Ersten Andre L. Csobot und Alex Preißiger abgestellt, und so waren alle guten Mutes, hier was holen zu können.

Auf dem Hartplatz war keine schön anmutende Partie zu erwarten, und so lieferten sich beide Teams ein Kampfspiel auf schlechtem Niveau. Felix Gottschalk, der bis auf einen Schnitzer eine großartige Leistung ablieferte, hielt die Zweite mit seinen Paraden lange im Spiel, die wirklich klaren Chancen hatten allerdings die Friedrichstädter, doch dass Sportfreund Csobot die einfachen Dinger gerne mal verhaut, wusste man ja schon vorher.

 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzte sich dann eenergy bei einem Zweikampf, da kein Wechsler mehr zur Verfügung stand, musste er die Zähne zusammenbeißen und versuchen, humpelnd noch einige Akzente zu setzen. Etwas später erwischte es dann auch Abwehrspieler und Jugendtrainer Lars Breitfeld, der Bekanntschaft mit dem hinter dem Tor ausgehobenen Dölzschgraben machte. Auch er musste nun den Schmerz runterschlucken und bildete mit eenergy eine Art synchron humpelnde Flügelzange. Die Gastgeber nutzen nun die frei gewordenen Räume und konnten kurz vor Schluß das Spiel noch für sich entscheiden.

Schade für die Zweite, da war mehr drin, dennoch Respekt für den kämpferischen Einsatz. Und natürlich bleibt auf eine schnelle Genesung von eenergy und Lars zu hoffen.

StGermain

 

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