Klassenkampf gewonnen!!

Samstag, Sommer, Sonne, 37er Spieltag. Klassenkampf im Karl-Liebknecht-Stadion. Zu Gast: Die Erben des Varus-Besiegers Hermann. Das Team vom Cheruskerfürsten war in den letzten Jahren von der ersten in die dritte Liga durchgereicht wurden. Und zunächst sah es so aus, als ginge es den Weg eines jeden DSC’s, direkt weiter nach unten.

Doch der Deutsche Sportclub hatte sich gefangen und gurkt nun weit ab von Abstiegssorgen entfernt, im unteren Mittelfeld. Die Babelsberger hingegen noch akut abstiegsbedroht, lagen nur zwei Punkte vor den rot-weißen aus Oberhausen. Also Ausgangslage klar: drei Punkte für den SVB mussten her!

 

Die letzten Besuche (01|02) lagen schon etwas länger zurück. Daher war der Besuch auch aus hoppingtechnischer Perspektive notwendig. Denn das Karl-Liebknecht-Stadion ziert mittlerweile eine renovierte Haupttribüne sowie eine renovierte Hintertorperspektive mit Dach. Aber nicht nur architektonisch hatte sich viel verändert, auch fantechnisch gesehen, hat sich einiges auseinander dividiert. Als Yuppie auf der Hauptribüne kann mittlerweile Ultrà-orientierter Support aus drei Blöcken (Gästeblock, Nordkurve und Ostblock) „genossen“ werden. Yippie …

 

Da die örtliche Verwandtschaft gezwungen wurde Karten zu kaufen, musste zum Leidwesen der weiblichen Begleitung festgestellt werden, dass letztere kostenlosen Eintritt genossen haben hätte können. Denn Frauen hatten freien Eintritt. Ob das zur überdurchschnittlichen Zuschauerzahl von 4.038 führte? Mann weiß es nicht … Zweites Manko: Karten für den Ostblock. Einerseits angenehm bei 50°C in der Sonne im Schatten weilen zu dürfen, anderseits wähnten wir uns bei diversen Gesängen nicht unbedingt in bester Gesellschaft. So schlimm war's dann doch nicht und ein Blockwechsel wäre sicherlich möglich gewesen, aber die Sonne!

 

Andererseits waren wir beim Aufreger des Tages hautnah dabei. Mensch kann ja von Pyrotechnik halten was er möchte. Während der oder die Eine gerne den ganzen Tag zündelt, spräche ein anderer selbst zu Silvester am liebsten ein Generalverbot aus. Mit dieser Aktion haben sich die Pyrobefürworter aber ins eigene Bein geschossen. War sicherlich nett anzusehen, aber viel zu viel schwarzer Rauch, unterm Dach, bei den Temperaturen …

 

Kommen wir zu den schönen Momenten. Das Spiel war ansehnlich. Babelsberg überlegen, hatte viele Chancen, schien aber keine zu nutzen. In der 85. Minute dann ein bewegender Moment. Almedin Civa, am Vortag vierzig Jahre alt geworden, wurde ausgewechselt und verließ damit nach dem 260ten Spiel für Nulldrei final den Babelsberger Rasen und das ganze Stadion sang seinen Namen. Civa stieg 1993 mit Tennis Borussia und 2001 mit Blauweißbunt in die Zweite Bundesliga auf!

 

Das Spiel schien schon mit 0:0 zu Ende, Regensburg hatte gegen Oberhausen die Partie gedreht und die Nichtabstiegsparty schien vorerst ins Wasser zufallen. Doch der gute Schiedsrichter Leicher entschied in der 90. Minute plus drei zu Recht auf Freistoß. Anton Makarenko hämmerte das Leder unnachahmlich an die Unterkante der Latte. Jubel, Trubel, Heiterkeit! Babelsberg bleibt drittklassig.

 

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