"Pokalknaller"

Ach ja..Warum fahre ich eigentlich nochmal zum Fußball? Richtig! Damit ich immer wieder aufs neue „genötigt“ werden kann, Spielberichte für die Jesters-Seite zu verfassen. Nun zur „Pflicht“: Während die große Pokaltour (mind. 4 Spiele an zwei Tagen) mangels Mitfahrern ausfiel, entschied ich mich am Ende für die abgespecktere Variante. Das Pokalwochenende sollte mit dem „Pokalknaller“ RB Leipzig gegen den FC Augsburg eingeläutet werden. Dies versprach uns zu mindestens das kostenlose „Flugblatt“ von RB. Da ich schon mehrfach das Zentralstadion besuchte, sollte eigentlich die angekündigte Pokalsensation im Vordergrund stehen. RB wollte die Augsburger sprichwörtlich „wegbügeln“. Daraus wurde allerdings nichts. Dem Brausehersteller fehlte es vermutlich an geeigneten Bügeleisen - „Schuster bleib bei deinem Leisten“.

Der Favorit aus Augsburg verwaltete routiniert die frühe Führung und erhöhte im zweiten Durchgang auf 2:0. Auf dem Rasen tat sich während der 90 Minuten allerdings wenig spektakuläres. Immerhin wollten über 30.000 Zuschauer diesem „Pokalknaller“ beiwohnen. Der größte Teil der Augsburger Fans kam erst Mitte der ersten Halbzeit. Die Gäste machten nach verspäteter Ankunft schnell klar, was sie vom Fußballprojekt „RB Leipzig“ halten. Die Stimmung auf Heimseite war trotz der Heimniederlage gelassen und fair. Das Publikum empfand ich als angenehm - viele Familien mit Kindern waren im ganzen Stadion zu sehen. Die Pokalsensation nach einem schwachen Spiel fiel also aus. Nachdem Spiel verschlug es uns noch in die Innenstadt von Leipzig, wo wir in der „Vodkaria“ den Abend ausklingen liesen.

 

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Am Sonntag sollte es nun zu einem „richtigen“ Pokalknaller kommen. Und daran wollte ich unbedingt partizipieren. Mit einer äußerst angenehmen Reisegruppe ging es nach Münster, wo der magische FC St. Pauli seinen „Aufwärtstrend“ bei unterklassigen Vereinen im Pokal fortsetzen sollte. Auf der Hinfahrt wurden kurzweilige und lustige Fußballgeschichten zum Besten gegeben. Aber auch private Themen sollte nicht unberührt bleiben ;). Es wurde über die unterschiedlichsten „Ligen“ philosophiert. Ich attestierte Pauli, dass er „in einer ganz besonderen Liga“ spielen würde – beim anschließenden Erklärungsversuch, wurde mir die „Option“ Raststätte oder Sofort-Ausstieg angeboten. Weitere Erklärungsversuche wie „Liebe kennt keine Liga“ scheiterten erbärmlich. Mein „Kredit“ war bereits auf der Hinfahrt verspielt.

 

Ich sehnte mich nach einer schnellen Ankunft am Preußenstadion – mein Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Bereits 3 Stunden vor Spielbeginn, erreichten wir den Gäste-Parkplatz. Was nun? Wir entschieden uns für ein gepflegten „Stadtspaziergang“ ums Stadion. Grölende Fußballhomosapiens und Fankneipen – Fehlanzeige. Stattdessen herrliche grüne Landschaft – sowie trockene Kehlen. Auf dem Rückweg zum Stadion wurden wir dann an eine Fußballgeschichte, die auf der Hinfahrt im Auto erzählt wurde erinnert (Griechenland Ultras). „Der Motorradhelm auf dem Boden und den Schraubenzieher in der Hand“. Drei „Kids“ (with HSV-Outfit) machten ein auf „böhse“ Blicke - sie suchten vermutlich nach Sticker-Freunden. Die Situation wurde mit etwas Herzklopfen schnell bereinigt - wir gingen einfach an den Buben vorbei. Im Stadion versorgten wir uns gleich mit flüssiger Nahrung und genossen den herrlichen Anblick auf das Preußenstadion. Das Stadion, das über eine große Haupttribüne und zwei kleinere getrennte Gegentribünen verfügt, konnte durchaus gefallen.

Zum Spiel vielleicht nur soviel: Die erhoffte Pokalsensation blieb aus ;). Die höherklassigen Hamburger schieden nach 0:1 beim SC Preußen Münster, durch ein Tor von Matthew Taylor aus. Die Gesichter auf der Rückfahrt entsprechend lang. Auf dem Rückweg, kurz vor Leipzig, sollte uns dann fast noch das Benzin ausgehen. Die Öffnungszeiten der ersten beiden Tankstellen waren nicht wirklich zufrieden stellend. Mit Glück erreichten wir eine „leuchtende“ Tankstelle, welche uns vor weiterem Unheil bewahrte. Aber als wäre es nicht schon genug, kamen wir gegen 2 Uhr noch in eine Polizeikontrolle. Das Rücklicht, welches nach Aussagen vom Autobesitzer vor wenigen Wochen gewartet wurde, verweigerte seinen Dienst. Die Polizisten hatten wohl Mitleid, als sie die Pauli-Devotionalien sahen. Sie entließen uns ohne ein Verwarnungsgeld. Beim nächsten Stopp, sollte rohe Gewalt die Lösung aller Probleme sein. Der Autobesitzer schlug gegen das Rücklicht, welches sich daraufhin besonnte, seine Aufgabe wieder zu verrichten. Und so sollte auch dieser Pokaltag „glücklich“ zu Ende gehen.

 

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