Der Schein der Normalität

 

8. Spieltag | Sa., 19.10.2013 | 15:00 | "Pie 21" - Ostragehege Platz 11

 

 

Dresdner Sportclub 1898

 

 

3:0(0:0)

 


TSV Cossebaude

 

 

Aufstellung: Schultchen - Haase, Dietze, Fuchs, Käseberg - Hofmann, Preißiger, Forgber (51. Joneleit), Wetzel - Schöffel (73. Mayer), Heinrich (64. Harnath)

 

Tore: 0:1 R. Petschel (ET/48. Min), 0:2 Schöffel (50. Min), 0:3 Preißiger (54. Min)

 

ZuschauerInnen: 216

 

Bericht:

Vier Spiele, vier Siege! 13:1 Tore! Dreimal zu Null! Wahnsinn. Und? Totengräberstimmung auf der Pie21. Emotionslose zur Kenntnisnahme der Tore. Jubel? Gezwungen! Fahnen? Keine! Stimmung? Nicht im Ansatz. Was ist los?

 

Erste Halbzeit. Recht dürftig. Keine großen Chancen, kein Tiki-Taka. Der Dresdner Sportclub versucht mit der neuen Bürde der Favoritenrolle klar zu kommen, Cossebaude spielt was es kann. Das sieht dann halt so aus, wie es aussah.

 

Zweite Halbzeit? Die geht eigentlich nur sechs Minuten. In der 48. verlängert Petschel einen langen Ball über den eigenen Torwart ins eigene Tor. Nur zwei Minuten später wird Lars Schöffel mustergültig freigespielt, vollkommen von allen Geistern verlassen verwandelt er abgeklärt zum 2:0 in die lange Ecke. Noch vier Minuten später, Alexander "Captain Fantastic" Preißiger, wieder mit einem starken Spiel, tritt zum Freistoß, der Ball geht auf den langen Pfosten, weder Freund noch Feind gehen zu selbigem, das ganze zur Verwirrung des Gästetorwarts und der Ball zappelt im Netz.

 

Danach ruht sich der Sportclub aus. Cossebaude hat die besseren Chancen. Scheitert aber an Schultchen, Pfosten oder der eigenen Unfähigkeit. Auf der einen Seite der angedeuteten Traversen bricht der blanke Größenwahn aus. Die alten Schals mit der Aufschrift "Dresdens Nr. 1" werden wieder ausgepackt, wahlweise auch die mit der Aufschrift "Uns hält keiner auf". Der Stadionsprecher berechnet die ausstehenden Partien bis zum Aufstieg in die erste Bundesliga. Die Welt ist rosakunterbunt.

 

Zum Fotografieren der Meute entfliehen. Auf der Gegengerade platzieren. Den älteren Semestern bei der Spielanalyse lauschen. Den Worten folgend liegt der DSC zurück und ist eine vollkommen unfähige Stümpertruppe, die nichts gebacken bekommt und so gut wie alles falsch macht. Licht und Schatten. Genie und Wahnsinn.

 

Nach dem Spiel. Gerade noch so mit der Mannschaft abklatschen. Siege? Werden hier nicht mehr gefeiert. Gehören jetzt zum Standart. Landesliga wir kommen. Er ist zum verlieben, dieser manisch-depressive Sportclub. Die Wochen der Wahrheit stehen an. Es geht gegen die beiden Tabellenletzten der Liga. Ein Unentschieden und das Gemecker wird aufbranden und die Welt wird untergehen. Die Mahner werden alles vorher gewusst haben.

 

Für mich bleibt die freudige Erkenntnis, dass wir ohne Lukas Hauptmann nicht vollkommen chancenlos sind. Ich hoffe der Junge unterschreibt einen Vertrag auf Lebenszeit und tritt irgendwann die Nachfolge von Steffen Binke in der Reihe der Derbysiegtorschützen an.

 

Bilder:

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