4. TeBe-Fancup

Die Sonne strahlt, das Bier es fließt,

der Sportclub keine Tore schießt!

Freitagabend. Krisenkonferenz. Wie der Sportclub, so seine Fans. Inkompetenz seit 1898. Aus gefühlten 50 Zusagen war über Nacht eine halbe Autobesatzung geworden. Verletzte und damit Spielunfähige, Arbeitnehmer, die aufgrund einer Verletzung des Kollegen ins Werk zitiert wurden, Arbeitnehmer, die nicht Nein sagen können, wenn das Werk ruft, Familienväter, die der Familie eine höhere Priorität beimessen, als dem Fußball und andere Hinterhältigkeiten, wie die blanke Unzuverlässigkeit, ließen die Teilnahme am geliebten TeBe-Cup in weite Ferne rücken. Hola, die Waldfee, sag ich. Den Cup ohne Club, nüschde! Verzweifelte Anfragen in alle Richtungen verhallten unbejaht. So segelten wir zu viert in die Hauptstadt. Da weitere vier Spieler an der Spree zur Besatzung stießen, lösten sich die Sorgen zum Glück in Schall und Rauch auf. Keine Angst, alles astreine Clubberer, nur auf alternativen Anreisewegen oder mit alternativen Wohnsitzen.

 

Ahoi! Da waren wir. Mit leichter Verspätung. Da das schändliche Navigationssystem die gesperrte Autobahnabfahrt nicht wusste und der Fahrer scheinbar seit einiger Zeit darbte und nun meinte, die mangelnde Flüssigkeitszunahme auf der Fahrt nachholen zu müssen. Nach einem riskanten an der Stadtautobahnrumschullmanöver kamen wir an. Normalerweise hätte das Turnier laufen sollen, aber die grandiose Orga hatte auch daran gedacht, dass der Fahrer pieseln muss und wir uns verspäten würden. Als Captain Schwachblase das Steuerrad geentert hatte, ergriff die Crew wie vom Teufel besessen der Shanty: "Ja so blau, blau, blau, ist die Magdeburger Dorfmagd."* (Anm. d. Red.: Text geentert). Keiner wusste warum, was haben wir auch mit dem FCM am Hut. Als wir unseren Spielpartner mitgeteilt bekamen, ergriff uns die Erleuchtung. Ultras Braunschweig, die zu unserer Unterhaltung gleich mit einstimmten. Turniermodus lief nämlich wieder folgendermaßen ab: Die Turnierleitung in ihrer unergründlichen Weisheit erloste a posteriori zwei Teilnehmer zu einem Team. Gespielt wurde zwei mal acht Minuten. Das heißt, jedem Mixed-Team stand es frei, jeweils eine Halbzeit als Gruppe, oder beide Halbzeiten gemischt zu spielen.

 

Mit den sympathischen Kutten von UB war klar, es wird gemixed gespielt. Und was hatten wir ein Glück mit dieser Auslosung, um Spielermaterial brauchten sich die Braunschweiger wahrlich nicht sorgen. Ein schönes Wiedersehen. Es sei daran erinnert, dass wir mit den Düsseldorfer Dissidenti der Spielgemeinschaft Aachen Ultras und Ultras Braunschweig in Bremen den Turniersieg vergeigten. Da wir nun über überbordent viel Spielmaterial verfügten, kamen wir liebend gern der Bitte der Spielgemeinschaft DFC Kreuzbeurg und Rijkard Jugend nach, noch drei SpielerInnen abzustellen, die auch dort zum Erfolg beitragen wollten.

 

Im Auftaktspiel gegen die Pink Panther, die mit den Roten Sternen aus Leipzig spielgemeinschafteten, gab es ein 0:0. Schiedlich, friedlich, freundschaftlich. Wie immer mit den Sternen ein angenehmes Aufeinandertreffen mit gerechter Punkteteilung. Gegen die Antifa Döbling von Vienna Wien und dem Nordkaos von Viktoria Hamburg gab's den ersten Sieg. Sensation! Mit 2:1! Der Ehrgeiz war geweckt und gegen die Almighty Airpumps, spielend mit den F95 Antirazzista aus Düsseldorf, wurde das Torverhältnis mit einem 3:0 nach oben geschraubt. Was geht denn da? Und das nächste Achtungszeichen folgte, ein konzentriert ergaunertes 0:0 gegen den späteren Turniersieger: Aachen Ultras und die Strafraummiliz, eine Co-Produktion aus Arminia Hannover und Altona 93. Das Debakel folgte jedoch auf dem Fuß: Ausgerechnet die TeBe-Party-Army, Hand in Hand mit den Champions ohne Grenzen, zeigte uns die Grenzen auf. 3:0 am Ende. Egal. Viertelfinale olé!!

 

Dort ging es gegen die Friedhofstribüne vom Wiener SC, die sich mit der werderaner Caillera zusammen getan hatte. Die wesentlich ehrgeiziger als im Vorjahr aufgelegten grün-weiß-schwarzen obsiegten dank Sonntagsschuß. Der Traum vom Halbfinale musste begraben werden. Da der Sonnenbrand noch nicht genug glühte, legte die Turnierleitung fest, dass die Zwischenrunde nicht im Neunmeterschießen stattfinden sollte, sondern komplett ausgespielt wurde. Für unsere Fremdgängler hätte dies fast eine halbe Stunde zusätzliche Unterhaltung bedeutet. Hätte es das Schicksal nicht gewollt, dass die Auslosung quasi das Bruderduell bescherrte. Da wir uns komplett auf die mohnrote Seite schlugen, kauften unsere Gegner mächtig ein. Doch es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung. Bis kurz vor Ultimo stand es 1:1, doch Razonk! Die Damen und Herren der Spielgemeinschaft Kreuzberg/Rijkaard versetzten das Publikum mit einem Traumtor in Verzückung. Unhaltbar schlug der Ball im Dreiangel ein. Der Wille war gebrochen, ein letztes Aufbäumen unmöglich, die Verhinderung eines weiteren Tores nicht mehr gewollt. 1:3 am Ende. Dennoch: im Neunmeterschießen um den siebten Platz konnten wir uns gegen die rotsternigen Pink Panther glücklich mit 3:2 durchsetzen. Jubel, Trubel, einstellige Platzierung. Die mit Zweitspielrecht ausgestatteten unterlagen mit der Rijkard Jugend und den Kreubergerinnen im Spiel um Platz fünf der Zweitvertretung der Champions ohne Grenzen, die sich zusammen mit den Tasmanischen Teufeln eiskalt den erwähnten Platz sicherten. Schön war's, schön war's.

 

Tolles Ambiente, tolle Organsiation, tolles Bier, tolles Essen, natürlich ganz viele sympathische Menschen und: Toller Mexikaner, das letzte Lob geht an Ausrichter sowie die Kollegen von UB, feine Mische! Allein zuviele Sammelkarten des TeBe-Sammelalbums habe ich jetzt doppelt. Danke an die TeBelerInnen, die dieses Event möglich werden ließen, danke an unsere Mitspieler von UB, die die Schmälerung ihrer Turniersiegchancen so taktvoll ertragen haben :*, danke an den DFC Kreuzberg und der Rijkard Jugend, es war ein Fest mit Euch zu kicken. Danke an alle, die für die Jesters die Knochen hingehalten haben, danke, danke, danke!

 

Pink Panther & Roter Stern Leipzig - Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters 0:0

Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg - Violet Cows & Filmstadtinferno 0:0

Antifa Döbling & Nordkaos Hamburg - Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters 1:2

Caillera & Freundinnen der Friedhofstribüne - Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg 2:1

Rijkard Jugend & DFC Kreuzberg - Tasmanische Teufel & Champions ohne Grenzen II 2:2

Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters - F95 Antirazzisti & Almighty Airpumps 3:0

Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg - Fanszene Oldenburg & Fanszene VfL Halle 96 2:0

Strafraummiliz & Aachen Ultras - Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters 0:0

AntiDis-Ag Bremen & Roter Stern Praterstern - Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg ?:?

Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters - TeBe Party Army & Champions ohne Grenzen 0:3

 

Viertelfinale:

Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters - Caillera & Freundinnen der Friedhofstribüne ?:?

Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg - Strafraummiliz & Aachen Ultras 0:2

 

Platzierungsspiel:

Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters - Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg 1:3

 

Neunmeterschießen um Platz 7:

Ultras Braunschweig & Intergalactic Jesters - Pink Panther & Roter Stern Leipzig 3:2

 

Neunmeterschießen um Platz 5:

Rijkaard Jugend & DFC Kreuzberg - Tasmanische Teufel & Champions ohne Grenzen II 3:4

 

Bilder:

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    unbekannt (Mittwoch, 23 Juli 2014 18:13)

    Ist eigentlich 'ne nette Idee, während der Sommerpause 'nen Fancup zu veranstalten. Aber - warum tut sich TeBe mit antideutschen Witzfiguren zusammenn und mit den Ultras Braunschweig, bei denen jeder sofort ein Nazi ist (siehe Cattiva Brunsviga)? Rijkaard ist nicht besser als die möchtegern Weltmeister der deutschen Nationalmannschaft, die sich über andere Nationen lustig machen.