1. Runde| Sa., 02.08.2014 | 15:00 | Stadion "Heiliger Grund"
Meißner Sport-Verein 08
2:1(0:0)
Dresdner Sportclub 1898
Aufstellung: Kasischke - Haase, Fuchs, Mayer, Käseberg - Harnath, Kubatz (71. Herkt), Preißiger, Thomas - Heinrich
Tore: 0:1 Fuchs (57. Min), 1:1 Schlicke (70. Min), 2:1 Salomon (87. Min)
ZuschauerInnen: 120
Bericht:
Schade, schade. Vorzeitig hat sich der Sport-Club aus dem sächsischen Landespokal verabschiedet. Vor 120 Zuschauern, mindestens die Hälfte waren aus der Landeshauptstadt die
Elbe hinunter gereist, lieferten beide Mannschaften eine wenig ansehnliche Partie. Wenig über die Gegner wissend, standen sich die Truppen von Knut Michael und dem siebenfachen
DDR-Nationalspieler Udo Schmuck gegenüber. Die Hitze und der Fakt, dass sich beide Mannschaften noch mitten in der Saisonvorbereitung befinden, hatten auch keine allzu großen Erwartungen geweckt.
Die erste Halbzeit gestalte sich also relativ ausgeglichen, aber dank des schwer unter Kontrolle zu bekommenden, quirligen Salomon mit Chancenvorteilen für Meißen. Dennoch, auch der DSC hätte
durch Robert Thomas, Christian Heinrich und Alexander Preißiger, dessen Schuß an die Latte klatschte, in Führung gehen können.
In Halbzeit zwei wirkten die Meißner platt. Der DSC hatte das Heft des Handelns in der Hand, agierte aber viel zu passiv. Nur wenige, oder viel zu wenige, Chancen erspielten sich die Rothemden. Nach einer schönen Ecke von Robert Thomas münzte der DSC die Feldüberlegenheit in Zählbares um. Nico Fuchs hatte in Thomas-Müller-Manier volley abgenommen und den Ball in die Maschen gejagt. Die Freude währte gute zehn Minuten. Ein langer Ball der in den Strafraum segelte, konnte von Andre Kasischke nicht festgehalten werden und Schlicke drückte den Ball über die Linie. Während der schwarz-rote Anhang hoffte, dass es sich beim überraschenden Ausgleich nur um ein retardierendes Moment handelte, sollte sich er sich letztlich als Peripetie des Dramas heraustellen.
Schuld daran war wie immer der Anhang des DSC. Während die eigene Mannschaft natürlich niemals von den Anfeuerungsrufen angetrieben wird, ist nach der Herausforderung des
Schicksals durch den "Hier-gewinnt-nur-einer"-Schlachtruf der Gegner bis in die Haarspitzen motiviert und will dem hochnäsigen, an Arroganz nicht zu übertreffenden Anhang des an Bodenständigkeit
nicht zu unterbietenden Dresdner SC (reist Euch die Sterne von der Brust ihr Goldfüße, der Gegner könnte nicht stärker motiviert werden, als durch den Fakt den Deutschen Altmeister schlagen zu
können) zeigen, wo der Barthel den Most holt. Ich beantrage höchstöffentlich, nie wieder im Steyer-Stadion zu spielen, diese altehrwürdige Kulisse als Last für unsere Spieler und Motivation für
den Gegner sollte von den Schultern der Mannschaft genommen werden. Spielet in Zukunft in neutralem Weiß, auf dem abgefucktesten Platz des Geheges, um dem Gegner keine Chance mehr zu lassen, sich
gegen uns zu motivieren, sodaß ihm nur der eigene, im Normalfall nicht vorhandene Siegeswille bleibt, der eigentlich nur von den DSC-Fans entfacht werden kann, also sperrt sie aus, die
Sangeswilligen, dann werden wir endlich Deutscher Meister! Andere Meinungen werden als Angriff auf meine Meinungsfreiheit gewertet und mit der DDR-Keule bekämpft!
Zurück zum Spiel: Knut Michael reagierte und versuchte nun offensiver zu agieren. Mit Adrian Herkt feierte ein A-Jugendlicher des DSC seine Pflichtspielpremiere im
Männerbereich und bildete neben Christian Heinrich die zweite Sturmspitze. Doch das DSC-Spiel lahmte nun allen Ecken und Enden. Der schon tot geglaubte Meißner SV schien eine zweite Luft gefunden
zu haben und kam nun wieder zu besseren Chancen. Doch zunächst war es Einwechsler Herkt, der nach einer schönen Einzelaktion aus 16 Metern mit Links abzog, der Ball jedoch an die Latte klopfte.
Fortan konnte der DSC bis auf einen weiteren Schuß von Herkt keine weiteren Chancen verbuchen. Stattdessen gelang dem Stürmer André Salomon des MSV mit einem schönen Weitschuß die
2:1-Führung.
Eine letztlich sehr unglückliche Niederlage. Zwar konnten die Hausherren gefühlt mehr Chancen verbuchen, doch bis zum Ausgleich, der vollkommen unnötig zu Stande gekommen war,
hatte der Meißner SV in der Zweiten Halbzeit nichts zu bieten und der Sport-Club dominierte die Partie. Hier ist der Hebel anzusetzen, mit unseren technisch beschlagenen Flitzern wie Harnath und
Thomas, oder auch Haase und Cheesy, muss es möglich sein, mehr Druck zu erzeugen und die bei weitem nicht sattelfeste Defensive der Meißner stärker unter Druck zu setzen. Dass das auf dem schier
riesigen Platz im Heiligen Grund bei gefühlten 50° im Schatten nicht die leichteste Aufgabe war, ist mehr als verständlich. Wenn man wie erwähnt den Stand der Vorbereitung hinzuzieht, kann ebenso
ein Ergebnis heraus kommen.
Bereits im voraus wurde zu Recht festgestellt, dass der sächsische Landespokal in der Form sinnlos ist und die Spiele für die unterklassigen Vereine eine sportlich wertlose
Lotterie darstellt. Ebenso sollte man das Ergebnis werten, von seiner Aussagekraft über die Stärke unsere Mannschaft entspricht dieses einem Gegenwert von null. Schade ist es dennoch. Da der
Pokal für Mannschaft und Fans die Würze in der Ligasuppe darstellt. Und so ist es bezeichnend, dass das Stadion "Heiliger Grund" mit seiner malerischen Lage zwischen den Weinbergen wahrscheinlich
den schönsten Auswärtsground der Saison darstellt und der architektonische Höhepunkt bereits überschritten ist.
Bilder:
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