Landespokal Sachsen; 3. Runde: VfB Auerbach - VFC Plauen 0:2 (0:1)

Landespokal Sachsen

 

3. Runde | Fr., 05.09.2014 | 13:30 | VfB-Stadion

 

 

Verein für Bewegungsspiele Auerbach 1906

 

 

0:2 (0:1)

 


Vogtländischer Fußball-Club Plauen

 

 

Tore: 0:1 Kai Zimmermann (11.), 0:2 Danny Wild (83.)

 

ZuschauerInnen: 1.015

 

Bericht:

Die Eckfahne wird lustlos vom Wind umspielt. Der Kreidewagen bleibt traurig im Gerätelager. Dem Platzwart fehlt sein Alibi für den morgendlichen Mariacron. Schiedsrichter wachen panisch aus dem Koma auf – puh, doch nicht pfeifen. Konterbier. Trikotsätze bleiben auf der Leine hängen. Stare picken die letzten Grassamen vom Platz. Nichts geht. Länderspiel-Wochenende. Horror.

 

Was tun? Der findige Fussballfuchs spitzt die Ohren und reckt die Nase. War da nicht was? Im entfernten Vogtland vielleicht? Jowahlja – Sachsenpokal! Spielt der Sportclub da nicht auch mit? Nein? Stimmt, das Drama vom Heiligen Grund. Doppelbelastung wäre auch hinderlich für die Landesliga-Ambitionen. Dann eben Auerbach. Seit Jahren auf der Liste, und doch schändlich ignoriert, der Weg ins Tschechische war meist verlockender. Heut gab es keine Ausreden. Vogtlandderby, immerhin auf Regionalliga-Level, die Auerbacher kündigten auf der vereinseigenen Seite erwartungsfroh 1.500 Zuschauer an. Eins vorweg: selbst mit dem Polizeiaufgebot zusammen konnte diese Zahl nicht erreicht werden.

 

Immerhin vier Dresdner schickten sich an, die Kassen in der Drei-Türme-Stadt klingeln zu lassen. Acht Steine Vollzahler, deren sieben für den irgendwie besonderen Gast sind schon eine Ansage. Dafür erwartete uns ein ganz nettes Stadion. Eine ältere Tribüne auf der Geraden, eine neuere hinter dem Tor, die Gegengerade ein reiner Stehplatz-Bereich für die Gäste, hinter dem anderen Tor nur ein paar Gitter, die den Trainingsplatz schützen. Das sollte auch unsere Loge werden. Anfangs war das gemütlich, allerdings gesellten sich nach und nach um die zwanzig Ordnungshüter zu uns, nachdem Sie die Plauener Ultras so lange beschäftigt hatten, dass diese erst Mitte der ersten Hälfte ins Stadion kamen. Da hatten sie den Führungstreffer ihrer Farben schon verpasst.

 

Bis dahin bestand der Support beider Seiten darin, darüber wettzueifern, wer nun provinzieller, dörflicher oder tierischer ist. 'Kühe, Schweine, Auerbach' schallte es ab und an Richtung Heimpublikum, 'Zieht den Plauenern die Spitzhöschen aus' zurück. Weitere Beleidigungen waren eher nicht jugendfrei und bedürfen auf dieser Seite des guten Geschmacks keiner Wiederholung. Lirumlarum, Plauen mit round about 30 Ultras, Auerbach mit einem alten Mann mit Megafon, der dieses nahezu ausschließlich dazu nutzte, seinen Entgleisungen eine höhere Lautstärke zu verleihen. Das kannte ich so bisher nur aus Eilenburg. Selten fanden sich mal 5 Leute aus dem Heimpublikum, die akustisch gemeinsame Sache machten. Supportduell geht klar und deutlich an den VFC.

 

Nach dem Führungstreffer ließen die Spitzen-Städter etwas nach, nach dem Seitenwechsel dann Auerbach durchaus mit Chancen auf den Ausgleich, die allerdings teils kläglich vergeben wurden. Irgendwie zweifelte auch niemand dran, dass Plauen kurz vor Schluss den Sack zu macht. So kam es dann auch. Das Spiel sehenswert, das Stadion allemal. Einen besonderen Pluspunkt bekommt die Rauchwurst, gut investierte 2,50 Euro. Den halben Liter Wernesgrüner konnte man für drei Euro erwerben, auch Hugo und eine Nudelpfanne wurden feil geboten.

 

Fazit: wenn nicht gerade der glorreiche Sportclub dort absteigt, lohnt sich der Ausflug!

 

Bilder:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0