Landesklasse Ost, 6. Spieltag: SC Borea Dresden - Dresdner SC 1898 1:0 (1:0)

 

5. Spieltag | So., 05.10.2014 | 15:00 | Jägerpark

 

 

SC Borea Dresden

 

 

1:0 (1:0)

 


Dresdner Sportclub 1898

 

 

Aufstellung: Schultchen - Haase, Dietze, Fuchs, Mayer - Harnath, Wetzel (64. Herkt), Gröblehner, Preißiger, Käseberg (80. Wetzorke) - Kubatz (53. Sieradzki)

 

Tor: 1:0 Moritz (18. Min)

 

ZuschauerInnen: 200

 

Bericht:

Es ist schon eine kleine Herausforderung zum Stadtderby zu spät zu kommen. Wir haben es geschafft. Obwohl wir guten Support boten, spielbezogen als auch mit Dauersingsang, sind wir jedoch noch weit vom professionellen Ultratum entfernt. Die nächste Stufe auf der Leiter also: Eine Stunde eher im Gästeblock stehen und warm singen. Rattendicht natürlich. "Stück für Stück zum Ultrá Glück". Die neue Doku-Soap, demnächst auf RTL.

 

Die weite Anreise machte eine pünktliche Ankunft jedenfalls unmöglich. Dazu noch eine Schlange an der Kasse. Die Mannschaften laufen bereits ein, aus dem Gästeblock schallt es lautstark: "Ha, Ho, He, D, S, C!" Gänsehaut, das gab es lange nicht mehr. Gut 100 Menschen haben sich an diesem Sonntag Nachmittag im Gästeblock des Jägerparks eingefunden. Auf einem kleinen Rundgang auf "Heimseite" werden weitere zahlreiche DSC-Gesichter entdeckt, zwischen den restlichen Anwesenden verstecken sich dann auch eine handvoll Menschen, die sich als Anhänger des Heimvereins outen. Weitere sollten sich auf andere Art und Weise in der zweiten Halbzeit offenbahren. Torjubel war jedenfalls keiner zu vernehmen, Heimspiel im Jägerpark.

 

Das Spiel ist schnell erzählt. Magerkost auf beiden Seiten. In die Hände der Gastgeber spielt der DSC mal wieder mit einem individuellen Fehler, der zum obligatorischen Gegentor führt. Marc Dietze und Nico Fuchs gehen beide zum Kopfball. Anstelle, dass einer von beiden den Rückraum absichert. Der Ball landet jedenfalls vor dem Boreasten Moritz, der frei durch ist und zum 1:0 einschieben kann. Die besten Chancen zum Ausgleich vergeben Preißiger, bei dessen Schuß Schrapers hervorragend regiert und pariert, sowie Sieradzki, der eine Herkt-Flanke knapp neben das Tor setzt. Ansonsten war mit den schärfsten Waffen des DSC-Angriffs, den Standart-Situationen, gegen die Borea-Hünen nicht anzukommen.

 

Stimmungstechnisch wurde von DSC-Seite viel geboten. Ein für Sport-Club-Verhältnisse fast legendärer Nachmittag. Wovon sich einige schlichte Gemüter dermaßen provoziert gefühlt haben müssen, dass sich in der zweiten Halbzeit ein wenig Pöbel zusammen rottete und pöbelte. Willkommen in Fußball-Dresden. Oder im modernen Fußball? Ist das die Fußballtradition, die Allerortens gegen die bösen RBs und Hoffenheims verteidigt werden muss? Positiver Support der sofort Hass und Abneigung provoziert? "Ist doch alles nur Spaß, gehört doch dazu", fuck off, nicht in meiner Welt. Auf die Provokation wurde jedenfalls zum Teil gelassen reagiert, "wir sind nur ein Volleyballverein".

 

Letztlich bleibt festzustellen: Orange ist das neue Blau-Gelb. Während sich in der letzten Saison ein paar 06-Rotzer in unterirdischen Anti-DSC-Gesängen ergingen, waren es in dieser Partie die Balljungen des SC Borea, die mit beständigen "Scheiß DSC"-Gegröhle auffielen und vorm Gästeblock rumafften. Sicher hat das mal wieder Niemand gehört. Sind es die Borea-Trainer, die den Kindern dieses Verhalten vorleben, oder die Väter, gar die Mütter? Arm, ärmer, Borea! Kein Verantwortlicher fand sich bereit, dem Treiben ein Ende zu bereiten, der Höhepunkt war, dass einer dieser Rotzer nach dem Spiel die abreisenden DSC-Fans aus dem fahrenden Auto mit einem Plastebecher bewarf. Vielleicht könnte mir jemand erklären, ob ich das unter "Kinder" oder "schlechte Erziehung" verbuchen darf. Ich würde mich schämen, wenn unsere Balljungen die eh nicht vorhandenen Gästefans bepöbeln würden. Dresden ist halt anders...

 

Bilder:

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