Landesklasse Ost, 7. Spieltag: Dresdner SC 1898 - FV Blau-Weiß Zschachwitz 1:3 (0:1)

 

5. Spieltag | Sa., 11.10.2014 | 15:00 | Heinz-Steyer-Stadion

 

 

Dresdner Sportclub 1898

 

 

1:3 (0:1)

 


FV Blau-Weiß Zschachwitz

 

 

Aufstellung: Schultchen - Hoffmann, Niederlein, Fuchs, Käseberg - Haase, Gröblehner, Kubatz (73. Joneleit), Preißiger, Harnath - Heinrich (67. Herkt)


Tore: 0:1 Pietsch (34. Min), 1:1 Harnath (53. Min), 1:2 Winter (78. Min), 1:3 Pietsch (90. Min)

 

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Gröblehner (16. Min, Tätlichkeit), Gelb-Rote Karte Preißiger (70. Min, Meckern)

 

Bericht:

Back to 2011, 05. November. Der bisher ungeschlagene Tabellenführer zu Gast im Heinz-Steyer-Stadion. Von den einstigen Aufstiegshelden waren am Wochenende der Capitano Alex Preißiger, Dauerbrenner Stefan "Hoppel" Haase, Abwehrfels Rico "in der Brandung" Niederlein und Sturmlegende Christian "100 Tore" Heinrich mit an Bord. Vor drei Jahren rieben sich die Zuschauer nach 15 Minuten ungläubig die Augen. Zweimal Heino, einmal der Capitano hatten gegen die Blau-Weißen genetzt, kurze Zeit später war es der Abwehrfels, der auf vier Tore Vorsprung erhöhte. Überrannt wurde der Tabellenführer in der Festung Steyer-Stadion. Am Ende zitterte sich der Club zum Sieg.

 

Auch diesmal erzielten die Gäste wieder drei Tore. Das Heimteam hingegen nur eins. Die Festung wurde zur Bühne Steyer-Stadion degradiert, aber nicht etwa zur Fußballbühne. Einer Bühne für das Laienspiel des Leipziger Schiedsrichterteams. Welches mit einer dilettantischen Darbietung Fans und Mannschaft des Dresdner SC gegen sich aufbrachten. Da ich dem Schiedsrichter, trotz scheinbar vorhandenem FC-Sachsen-Leipzig-Hintergrund, keinen Vorsatz unterstellen möchte, scheint es noch schlimmer um den sächsischen Schiedsrichternachwuchs zu stehen, als man es in schlimmen Horrorszenarien malen kann. Wie soll man dann eine derart einseitige Schiedsrichterleistung erklären? Ein Teufelskreis.

 

Dabei dachten alle, dass es nach dem Kartenfestival gegen den Königswarthaer SV noch schlimmer nicht kommen könnte. Auch dessen Leistung war fragwürdig. In seiner Grundausrichtung jedoch fast nachvollziehbar. Kleinlich und dem Toaster gleich sprangen die Karten aus der Brusttasche des Gespanns. 12 Gelbe Karten standen letztlich in einer kaum hart geführten Partie zu Buche. Mit einem leichten Vorsprung für den Gast aus Königswartha. Doch eins konnte dem Spielleiter nicht unterstellt werden, dass er parteiisch gepfiffen hätte.

 

Trotz der 230 Zuschauer herrschte zu Beginn eine wenig gespannte, berauschende oder hitzige Atmosphäre vor. Das Spiel auf dem Platz hatte Freundschaftsspielcharakter. Nach der 15. Minute stand es vor drei Jahren drei zu null. Und nun? Wieder ungläubige Blicke auf der Tribüne. Der Schiedsrichter reckte den rechten Arm in die Höhe und zeigte dem DSC-Youngster Gröblehner die Rote Karte. Was war passiert, dass man nach eine Viertelstunde an der Mittellinie die Rote Karte zückt? Keiner im Rund konnte die Frage beantworten. Schweigen und Entsetzen auf der Tribüne. Unser Phipser meinte später, Ex-DSCer Robert Pietsch hätte vor ihm gekreuzt und er hätte in vollem Lauf das Bein nicht mehr weg bekommen. Der Parteiische zeigte Rot wegen Nachtretens.

 

Die Herausstellung zeigte zwar kaum Wirkung, dennoch ging Zschachwitz durch Pietsch in Führung. Das derzeit obligatorische DSC-Gegentor der ersten Halbzeit. Der große Kampf der Rothemden wurden in der zweiten Halbzeit belohnt. Der vor dem Spiel verabschiedete Gregor Harnath hatte ein Anspiel von Heino in Heino-Manier verwandelt. Ballannahme, Drehung, am Gegner vorbei gelegt und ins Tor gespitzelt. Die Gäste in Schwierigkeiten. Nur wenige Sekunden später hätte der Capitano fast das 2:1 besorgt. Doch Ex-DSCer Rüdiger Huster rettete im Tor der Blau-Weißen zweimal mit starken Reflexen.

 

Nach der Herausstellung Gröblehners hatte sich der Linienrichter Jakob Reiche in den Mittelpunkt der Partie gerückt, indem er Trainerteam, Presse und den Capitano gängelte. Jetzt sollte David Goltz mal wieder im Mittelpunkt stehen. Ein klares Abseitstor durch Tom Winter wurde vom Schiedsrichter nicht abgepfiffen, identische Zweikampf-Situationen wurden von Goltz einseitig zu Gunsten der Gäste ausgelegt. Den folgend artikulierten Unmut vor allem der Leitwölfe Haase und des Capitanos wurde von Goltz mit Gelb bzw. der Herausstellung des Capitanos geahndet. Unglaublich, dass unser Alex das nächste Spiel nicht bestreiten werden darf. Sportclub ohne Capitano? Die Binde und Preißiger sind doch längst verwachsen.

 

Die ältere Generation fluchte: "Wie zu Ulbrichts Zeiten". Da geht man Samstags ins Stadion, der Sport-Club empfängt den Tabellenzweiten, ein großes Schauspiel bahnt sich an, der Sport-Club liefert einen großen Kampf und dann, das Gespann der "Unparteiischen" liefert ein solche Leistung. Die Wehrlosigkeit, mit der unsere Mannen und die Fans diesen Dilettanten gegenüberstanden provozierten Wut, Enttäuschung, Trauer und Verzweiflung, die sich letztlich in einem gellenden Pfeifkonzert im Anschluß des Spiels, sowie einer kleinen Tirade gegenüber dem Gespann aus Leipzig entluden, als es den Platz verließ.

 

Vielleicht wäre es besser, wenn sich diese negativen Emotionen in etwas Positives, wie beispielsweise Motivation zum Support, umwandeln lassen. Unserer Mannschaft würde es auf jeden Fall besser gefallen, wenn wir uns nicht in die Riege der Pöbelnden einreihen, sondern unseren Rothemden den Rücken stärken und so die Jungs weiter pushen. Gerade nach der Roten Karte wäre mit Unterstützung vielleicht noch mehr gegangen. Doch fehlt derzeit jemand, der mit positivem Beispiel voran schreitet.

 

Auch Zusammenhalt in der Fanszene sucht man derzeit vergebens. Daran zu merken, dass nach dem Abpfiff an der Lennéstraße eine Gruppe mit wenig Intelligenz gesegneter Anhänger des Großstadtprimus mit Provinzflair ihrem Zweitverein noch die Ehre erweisen, in den letzten zwanzig Minuten des Kampfs gegen den (Zitat) "scheiß Judenverein", Beistand zu leisten, um dabei Heimanhänger zu bedrohen, zu beleidigen und sich durch erbärmliches Mackertum in den buchstäblichen Mittelpunkt der DSC-Fans zu spielen.

 

Zuschauer: 227

 

Bilder:

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Kommentare: 1
  • #1

    Сан Жермон (Dienstag, 21 Oktober 2014 09:25)

    „Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen, meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe."