23. Spieltag, Landesklasse: Dresdner SC - Neusalza-Spremberg 2:2 (1:0)

 

Aufstellung: Arndt – Joneleit (75. Hofmann), Preißiger, Nguyen, Käseberg – Forgber (65. Hildebrand), Britschka, Wetzel, Pfitzner, Gröblehner – Waltschew (72. Niederlein)

 

Tore: 1:0 Wetzel (19. Min), 1:1 Nulicek (59. Min), 1:2 Nulicek (64. Min), 2:2 Bursa (ET/90.+4. Min)

 

ZuschauerInnen: 118

 

Bericht:

Am Samstag war also dieser sogenannte „Finaltag der Amateure“ des DFB. Genau, dieser DFB der gerne mal mit Kampagnentiteln aufwartet wie "Unsere Amateure. Echte Profis". So flimmerten dann auch die Spiele, von Truppen wie Rot-Weiß Essen oder Erfurt, des FC Hansa Rostock oder des künftigen Zweitligisten aus Würzburg, direkt aus dem sportlichen Untergrund, auf dem Hauptkanal der ARD, um die Fleischtöpfe des DFB-Pokals. Dort finden wir im Lostopf der „Amateure“ echte Profis wie 1860 München, Duisburg oder den FSV Frankfurt. Acht Stunden Pokalfinals der Länder, in denen besagte Amateurmannschaften erst so spät wie möglich einsteigen müssen, damit sie sich nicht zu oft mit den Unter-Amateuren messen müssen.

Aus diesem Grund hatten wir mal wieder unsere "Glotze aus, Stadion an"-Fahne raus gekramt. Denn für den DSC ging es während dessen gegen den FSV Neusalza-Spremberg nicht um Fernsehgeld-Fleischtöpfe, sondern gegen den Abstieg. Im Vorfeld zum echten 6-Punkte-Spiel beschworen, wusste schon am Montag keiner mehr, was dieser Ausgleich in der 93. Minute wirklich wert war. Ein "Kampf" um 6 Punkte war am Wochenende jedenfalls nicht zu sehen. Der FSV bestimmte zunächst die Partie, ist aber nicht in der Lage, seine Chancen zu nutzen.

Überraschend wohltuend dann die Führung durch Julius Wetzel. Nach scharfer Hereingabe verpasst Waltschew, aber der zweite Ball wird von Wetzel eiskalt in der Kurzen versenkt. Endlich mal der Club, der unverdient in Führung geht. Von nun an übernimmt der Sport-Club das Zepter und spielt gut. Einige Chancen werden jedoch nicht genutzt und so geht es "nur" mit einer 1:0-Führung in die Pause.

In der zweiten Halbzeit spielt vor allem wieder der Gast, während der Sport-Club kontert. Der eingewechselte Hildebrand vergibt zweimal beste Chancen. Doch da hatte Nulicek bereits doppelt für die rot-weißen Farben getroffen. "Amateure", schreit ein enttäuschter DSC-Fan zur Erheiterung des restlichen Anhangs über den Platz. "Auch schon angekommen?" In der 72. Minute wechselt Coach Michael einen Innenverteidiger für einen Stürmer ein. Klar, ein in Teilen nachvollziehbarer Wechsel. Niederlein bei Standarts stark, vergibt auch eine große Chance zum Ausgleich und Britsche sowie Preiße können jeweils offensiver spielen. Aber ein Teil der Fans hätten sich wohl lieber ein offensives Signal erhofft.

Am Ende ist dieses die Einwechslung von Sascha Hofmann, der wie im letzten Jahr in Radebeul, dieses mal zumindest teilweise, erneut die Wende einleitet. Der Junge wirft sich in jeden Zweikampf und provoziert so mindestens drei Freistöße in gefährlicher Distanz. Die 93. Minute ist es, die einen Teil der Fans versöhnt. Keeper Arndt ist mit aufgerückt, der Ball segelt in den Strafraum und der Hinterkopf von Bursa drückt den Ball ins eigene Netz.

Es bleibt die Frage, was dieser Punkt wert war. Wie am Montag aus Niesky verlautet, wird die Eintracht ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen. Jubel, freu. Noch drei Spiele und sieben Punkte auf die SG Striesen bedeuten einen machbaren Klassenerhalt. Vielleicht schon am nächsten Wochenende bei der bereits abgestiegenen Post. Ohne Punkt wäre der Abstieg rechnerisch noch möglich. Doch bei der Post gewinnen, wird schwer genug.

 

Und dann? Kolportiert die FuPa erneut den potentiellen Rückzug des NFV Gelb-Weiß aus Görlitz und das daraus erwachsende Bangen des DSC und des FSV um den Verbleib in der Liga. Das würde den Punkt noch wertvoller machen, denn der Sport-Club hätte so den FSV auf einem Abtiegsplatz hinter sich gehalten und kann aus eigener Kraft drin bleiben.

 

Aber hätte, wäre, wenn. Diese Liga kotzt uns an, diese Liga kotzt uns an.

 

Zum Abschluß bleibt auch die Frage, ob es der Anspruch des DSC ist, immer bis zum letzten Spieltag zu zittern, um in dieser nicht übermächtigen Landesklasse zu bestehen.

 

Bilder:

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