6. Spieltag, Landesklasse Ost: Dresdner SC - Bischofswerdaer FV 08 II 1:1 (0:1)

 

Aufstellung: Heyne – Hildebrand, Niederlein, Nguyen, Käseberg – Deutschmann - Thomas, Wetzel, Forgber (80. Waltschew), Sieradzki (85. Grahle) – Herkt (56. Pfitzner)

 

Tore: 0:1 Zech (44. Min), 1:1 Hildebrand (70. Min)

 

ZuschauerInnen: 206

 

Bericht:

Es hätte ein so schöner Sonntag werden können. Die Zweite erkämpfte sich bei einem typischen Stadtliga-Kick einen Punkt an der Eibenstocker Straße und die Erste musste anschließend im heimischen Steyer-Stadion gegen den Tabellenletzten ran. Und da wir ja alle nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben wollen, sollten wir solche Spiele ziehen.

 

Doch leider fiel der Sportclub in alten, längst vergessen gehoffte Muster zurück. Alle Macken kann der neue Coach der jungen Truppe in so kurzer Zeit auch noch nicht ausgetrieben haben. Außerdem fehlten wieder einige Stars. So saß Pfitzner noch angeschlagen auf der Bank und im Mittelfeld wurde Antreiber und Kreativposten Britschka schmerzlich vermisst. 

 

Der junge Deutschmann hatte im Mittelfeld mit der robusten Gangart der Gäste alle Hände voll zu tun. Daniel Forgber spielte auf der für ihn ungewohnten Position im zentralen Mittelfeld, neben dem Kapitän Julius Wetzel, auf dessen Schultern nun die alleinige Last der Angriffsgestaltung lastete.

 

Außerdem fehlte mit Max Ahnert die etatmäßige Nummer 1. So gab Franziskus Heyne seine Heimdebüt, der seit über einem Jahr mal wieder das Tor hütete, zuletzt bei Rot-Weiß Bad Muskau. Auf der Linie blieb der Junge fehlerfrei und verhinderte mit einer Großtat kurz vor Ultimo noch eine mögliche Niederlage. Im Aufbauspiel ist allerdings noch Luft nach oben.

 

Die Spielweise der Gegner kam erschwerend hinzu. Denn gegen tiefstehende Truppen ist es ganz allgemein schwierig, sich Chancen zu erarbeiten, wenn man nicht gerade der FC Bayern München oder der FV Dresden 06 Laubegast ist.

 

Doch gerade Großchancen waren für den DSC ausreichend vorhanden. Auch wenn die Partie nicht ganz so flockig lief, wie die Partien gegen Kreinitz, Trebendorf oder Crostwitz. In der ersten Halbzeit vergaben gleich zwei Spieler freistehend, ehe Ole Sieradzki den Ball aus der Drehung in den Belgrader Nachthimmel semmelte.

 

Kurz vor dem Pausentee schätzte Daniel Forgber die Situation falsch ein und entschied sich für ein Solo, anstatt den besser postierten Herkt im Sturmzentrum anzuspielen, der dann alleine vor dem Heimkeeper die Chance zur Führung gehabt hätte. Im Gegenzug fällt per Slapstick-Einlage die Führung. Eine verunglückte Flanke wird so abgelenkt, bis der Ball schließlich beim einschußbereiten Zech landet, der Heyne aus Nahdistanz keine Chance auf Parade ließ.

 

So ging es mit einem Rückstand in die Pause. Auch in Halbzeit zwei dauerte es ein Weilchen, bis der DSC richtigen Zugriff bekommt. Letztlich zu lange. Tobias Hildebrand, der vor dem Spiel verabschiedet wurde und zum Studium nach Bayreuth zieht, erzielte mit einem Drehschuß im Nachsetzen den Ausgleich. Danke Tobi! Für Tor und Einsatz! Für Erfolg für Deine Zukunft!

 

Nach der Hereinnahme von Waltschew und Grahle gewinnt das Offensivspiel noch einmal an Qualität. Beide Mannschaften kämpfen in den letzten Minuten mit offenem Visier um die drei Punkte. Die schlechte Raumaufteilung der Mohnroten ermöglicht den Gästen leider zu viele Ballgewinne. Der Sportclub ist dadurch nicht in der Lage konstant Druck aufzubauen.

 

Dennoch ergeben sich zwei Hunderprozentige Möglichkeiten. Doch Ole Sieradzki hat zu viel Zeit zum Nachdenken und will es am Ende wieder zu schön machen. Statt den Ball kompromisslos in die Maschen zu flegeln, visiert der junge Mann mit einer Mischung aus Heber und Schuß den langen Winkel an und investiert dabei zu viel Kraft, so dass der Ball letztlich übers Tor und ins Aus geht. Wenig später ist es Daniel Pfitzner, der von Robert Thomas schön in Szene gesetzt wird, vorm Tor ausrutscht und der Ball nur am langen Pfosten vorbei kullert.

 

Letztendlich war es keine Leistung zum Haare sträuben. Fällt der siegbringende Treffer, fällt das Ganze unter die Kategorie Arbeitssieg gegen einen unangenehmen Gegner. So überwiegt der Ärger über durchaus machbare, aber vergebene zwei Punkte mehr, die vor den anstehenden schwierigen Partien gegen Laubegast und Bad Muskau eine kräftige Portion Selbstvertrauen verliehen hätte.

 

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