13. Spieltag, Landesklasse Ost: Blau-Weiß Zschachwitz - Dresdner SC 1898 2:3 (2:1)

 

Aufstellung: Ahnert – Long (58. Niederlein), Grahle, Käseberg, Schulze – Joneleit (76. Deutschmann) - Thomas, Britschka, Wetzel, Brunold – Pfitzner (64. Waltschew)

 

Tore: 1:0 Göschick (FE/ 9. Min), 2:0 Winter (34. Min), 2:1 Tomas (45.+1. Min), 2:2 Britschka (54. Min), 2:3 Wetzel (86. Min)

 

ZuschauerInnen: 135

 

Bericht:

Ein packendes Spiel das fast alles hatte, Spannung und Emotionen, Tore und strittige Szenen, einen kämpfenden Sportclub, dafür weniger hochklassigen Fußball. Trotz schlechten Tabellenstandes der Zschachwitzer war von vorne herein klar, dass dieses Spiel kein Selbstläufer wird. Im Torverhältnis zeigten sich die blau-weißen Stärken und Schwächen zu gleich. Auf der einen Seite eine löchrige Abwehr, auf der andere ein treffsicherer Angriff. Das passte ganz gut zum Sportclub, der für seine Nachlässigkeit in der Chancenverwertung bekannt ist, aber auch dafür nicht immer die sattelfesteste Abwehr der Liga stellt. Gut war das zumindest aus Hinsicht des neutralen Beobachters, weniger für das mohnrote Nervenkostüm.

 

Doch zunächst Stand der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Ein Zupfen von DSC-Innenverteidiger Marco Grahle am Ärmel vom blau-weißen Angriffsgravitationszentrum Winter bestrafte der Unparteiische mit einem, zumindest in den Augen der Friedrichstädterinnen, fragwürdigen Elfmeter. Oliver Göschick verwandelte abgezockt zur Führung der Hausherren. Der DSC agierte fortan spielbestimmend und drückte auf den Ausgleich. Mangelnde Präzision im finalen Passspiel führten aber zu nichts Zählbarem. Bei einem Freistoß von Julius Wetzel rettete die Latte. Außerdem grätschte sich der mohnrote Angriff gegenseitig die Bälle weg, so "rettete" Pitzner vor dem einschußbereiten Thomas, der nur noch ins leere Tor hätte vollenden müssen.

 

Statt des Ausgleichs erhöhte Tom Winter auf 2:0. Die DSC-Offensive unterschätzt einen langen Ball und der Angreifer der Hausherren verwandelt eiskalt zum 2:0. Unglaublich, war es doch der erste Torschuß den die Ost-Dresdner aus dem Spiel heraus auf den Sport-Club-Kasten abgegeben hatten. Doch die Jungs rafften sich auf und erzwangen noch vor dem Pausentee den Anschlußtreffer, frenetisch gefeiert von ihrem lautstarken Anhang. Nachdem Seitenwechsel war es der DSC, der endlich mal das Glück des Tüchtigen verbuchen konnte. Nach einem Foul aus aussichtsreicher Position schritt Marco Britschka zum Ball, dieser wurde von der Mauer derart ungünstig abgefälscht, dass er sich entgegen der Laufrichtung des Keepers der Blau-Weißen ins Netz senkte.

 

Im Anschluß drückte der Sport-Club weiter auf die Führung, ließ aber beste Chancen liegen. Trainer Steglich hatte in der Zwischenzeit den mohnroten Stürmer Pfitzner ersetzt, der über seine Auswechslung wenig erbaut war und sein Trikot in die Ecke pfefferte. "Nicht die durchdachteste Aktion", wie der Angreifer später reumütig zugab, aber auch kein Weltuntergang. Ein Spieler der derart wild darauf ist, in so einem Derby den Siegtreffer zu markieren und nach der Herausnahme derart hochemotional reagiert, ist mir deutlich lieber, als jedwede Form von Teilnahmslosigkeit. Der eingewechselte Waltschew sorte für frischen Wind, machte es im Abschluß aber auch nicht unbedingt besser und versiebte so einige Hochkaräter. 

 

Am Ende gebührte die Ehre unserem Kapitän. Die Zschachwitzer schlampten im Aufbauspiel. Der Fehlpass wurde konsequent bestraft und zu Wetzel durchgesteckt, der den Hüter der Hausherren eine Schürtze schob und zum vielumjubelten Siegtreffer einschob. Hochverdient, wenn auch nicht sehr ansehnlich, aber deswegen gehen wir ja auch zum DSC und schauen nicht in irgendeiner Sky-Bar Real gegen Barca. Held des Abends war für mich persönlich Rico Niederlein, der den im Gesicht verletzten Long ersetzte. Mit seiner Erfahrung sorgte er zusammen mit Marco Grahle in der zweiten Halbzeit für eine sichere Abwehr, die Tom Winter keine Chance auf einen weitere Treffer ließ.

 

So gilt am Wochenende: An die Defensivleistung von Halbzeit Zwei anknüpfen und den nächsten Derby-Sieg einfahren. Die Stimmung war grandios und möchte auch zu Hause nachgeahmt werden, also sammelt euch zahlreich Club-Fans und schreit unsere Jungs zum Sieg! Auf ein Neues!

 

Bilder:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0