16. Spieltag, Landesklasse Ost: SV Fortuna Trebendorf - Dresdner SC 1898 0:3 (0:2)

 

Aufstellung: Ahnert – Nguyen, Niederlein, Britschka, Käseberg – Deutschmann - Pfitzner (68. Thomas), Wetzel, Zacher (79. Breuninger), Wölk – Herkt (84. Waltschew)

 

Tore: 0:1 Pfitzner (14. Min), 0:2 Britschka (16. Min), 0:3 Herkt (79. Min)

 

ZuschauerInnen: 50

 

Bericht: 

Knallharter Abstiegskampf war angesagt am vergangenen Sonntag. Die Tabellensituation verlangte einen Sieg und der gezeichnete Sportclubfan redete sich bereits eine finale Entscheidungsschlacht herbei. Druck, wir brauchen Druck! Auch die Konstellation ermöglichte den Mohnroten die größtmögliche Heldenpose. Als finales Bollwerk des unbezahlten Ausbildungsvereins kämpften die Friedrichstädter an vorderster Front gegen die überbezahlten Eingekauften in blau-gelb. 

 

Und tatsächlich, als die mohnrote Kolonne die Spielanlage erreichte, blieben so einige Münder offen stehen. Was sich der bisher nur niederklassig in Erscheinung getretene Sportverein Fortuna Trebendorf von 1996 da in die Prärie gestellt hat, oder stellen lassen hat, lässt so einigen Neid aufflammen. Zwei Rasenplätze, einen Kunstrasen, Halle, ein Meer aus Funktionshäusschen und Tribünen, an Haupt- und Ausweichplatz, sowie Anzeigtetafeln, so weit das Auge reicht, ein Traum in blau und gelb.

 

In der Gemeinde Trebendorf wohnen übrigens 925 Menschen. 360 Mitglieder hat der SV Fortuna in zehn Abteilungen. Neun Fußballmannschaften hat Fortuna im Spielbetrieb. Davon eine C-Junioren-, eine D-Junioren- und eine F-Junioren-Mannschaft. Es dürfte also nicht allzu oft, allzu kuschelig werden, auf der großzügig angelegten Anlage. Quo vadis?

 

Der Sportclub konnte gegen Fortuna auf die Rückkehrer Britschka und Pfitzner vertrauen. Hin-gegen standen Coach Steglich Olaf Sieradzki, Max Schulze und Jens-Uwe Joneleit nicht zur Verfügung, soweit zumindest die Spieler aus der letzten Startaufstellung, im mohnroten Lazarett gibt  es hingegen weitaus weniger Freiräume, als in der Trebendorfer Abwehr, Bettenauslastung á la Ritz. Im steglich'schen 4-1-4-1 ersetzte Deutschmann den fehlenden Juwe auf der Position des "Sechsers", Britsche verdrängte Käseberg aus der Innenverteidigung auf den Außenverteidigerposten und Pfitzner sollte auf dem Flügel wuseln.

 

Coach Steglich ging mit IV Britsche durchaus Risiko ein, dessen Offensivdrang gelegentlich dazu führte, dass der blau-gelbe Fortuna-Angriff in Überzahl konternt auf die Sportclub-Abwehr zurollen konnte, allerdings strahlte diese eine ungewohnte Sicherheit aus und ließ selten auch nur den Anschein aufkeimen, als dass die Hausherren in dieser Begegnung zu einem Torerfolg kommen würden. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass die Hausherren in der Offensive jeglichen Zug zum Tor vermissen ließen und kaum etwas Zielführendes zustande brachten.

 

Die erste Viertelstunde des Spiels war gezeichnet von einer Kanonade an Eckballen, die dem Sportclub schließlich zum Torerfolg verhalfen. Ebenso ungewohnt, wie erfreulich. Beim ersten Eckball konnte der Schlussmann des Gegners nur unglücklich abklatschen, Pfitzner hatte keine Mühe aus kürzester Distanz zur frühen Führung einzunetzen. Nur wenigste Sekunden später gab es erneut Eckball, der Ball springt unglücklich an die Hand des blau-gelben Verteidigers und der Schiedsrichter zögert keine Sekunde und entscheidet auf Elfmeter. 

 

Zögerlich hingegen die Reaktion des mitgereisten Anhangs. Immerhin mehr als zehn PKW hatten den Weg in die Verwaltungsgemeinschaft Schleife gefunden, um ihre Goldfüße anzufeuern. Bei insgesamt 50 Zuseherinnen war der Platz und die Tribünage fest in mohnroter Hand. Die mitgereisten Anhängerinnen unterstützten den Sportclub lautstark und sprenkelten ein paar mohnrote Farbtupfer in die blau-gelbe Tristesse. Der Elfmeter wurde hingegen eher Verhalten zur Kenntnis genommen, aber wenn Trump US-Präsident werden kann, so wird der Club wohl auch mal einen Elfer versenken. Und Britsche ließ sich nicht lumpen, eiskalt ins linke Eck vollstreckt. Ungewohnt kaltschnäuzig unsere Equipe an diesem verregneten, nasskalten Sonntag. Vor allem im Vergleich zum vorletzten Samstag, ob das wohl an unseren Rekonvaleszenten lag?

 

Im Anschluß konnte der Sportclub verwalten und das ging überraschenderweise nicht schief. Pfitzner, der in der zweiten Halbzeit kaum einen Ballkontakt hatte, wurde folgerichtig durch Thomas ersetzt und der brachte nochmal Schwung in die Partie. Am besten funktionierten die Konter dennoch über die Seite von Johann Wölk, bei der ersten Hereingabe scheiterte Adrian Herkt noch, doch in der 79. Minute konnte eine weitere Vorlage endlich zur Vorentscheidung genutzt werden und es stellte sich das wohlige Gefühl gewonnener drei Punkte ein. Louis Breuninger durfte anschließend noch sein Debüt im Sportclubtrikot feieren. 

 

Nächste Woche ist vom Tabellennachbar Crostwitz deutlich mehr Gegenwehr zu erwarten. Das Spiel gegen ersatzgeschwächte Trebendorfer sollte für den nötigen Drive sorgen und ein wenig den Druck von den Schultern genommen haben, aber nicht zu Überheblichkeit verleiten. Immerhin haben wir so etwas wie eine Serie zu verteidigen, ungeschlagen seit vier Spielen!

 

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