6. Spieltag, Landesklasse Ost: Dresdner SC 1898 - SG Crostwitz 0:1 (0:1)

 

Aufstellung: Schouppe – Nguyen (63. Wege), Hrnecek, Käseberg, Schulze – Thomas, Wetzel, Pfitzner, Milic, Brunold (76. Haufe) – Herkt (63. Zacher)

 

Tor: 0:1 Vechet (HE/20. Min)

 

Besondere Vorkommnisse: Kralicek pariert Foulelfmeter von Wetzel (40. Min), Haufe muss verletzt das Feld verlassen (78. Min), Kralicek pariert Foulelfmeter von Thomas (87. Min)

 

ZuschauerInnen: 156

 

Bericht:

Heimspiel gegen Crostwitz, letztjähriger Lieblingsgegner der Mohnroten, 4:0 Auswärtssieg und 1:0 Heimsieg. Und wahrscheinlich hätte sich auch an den Gegentoren nichts geändert, hätte Käseberg nicht den Ball etwas unglücklich an den Unterarm bekommen, dazu noch im Strafraum. Vechet verwandelt, Schouppe ist chancenlos.

 

Der Sportclub agiert ansonsten feldüberlegen, aber ohne zündende Idee. Wenn der Matchplan versagt und der Gast mauert, dann bedarf es der Genialität eines Daniel Pfitzners, der zunächst seinem Gegenspieler eine Schürze schiebt, sich so in den Strafraum mogelt und schließlich noch einen zweiten Crostwitzer an der Grundlinie natzt, welcher nur noch die Hacken bestaunen darf und gleich mal von hinten in selbige hackt. Piftze fällt, der Referee pfeift zurecht Elfmeter.

 

Wetzel tritt an, schießt plaziert, aber Katze Kralicek kratzt die Kugel gekonnt aus der Ecke. Allerdings ist es fraglich, ob der zum Helden avancierenden Crostwitzer Keeper noch hätte auf dem Feld sein dürfen. In Brutalo-Manier hatte der Schlußmann unsere Mittelfeldmaschine Milic mit gestrecktem Bein ohne Rücksicht auf Gesundheit danieder gestreckt und Alex' Brustkorb als Steigbügel zweckentfremdet. Weder Freistoß, noch Gelb, geschweige den die fällige rote Karte waren die Folge.

 

Bei einer weiteren strittigen Situation macht der Schiedsrichter erneut keine gute Figur, Thomas ist frei durch und wird von hinten gelegt. Wieder hat das Gespann nichts gesehen und entscheidet auf weiterspielen. Ohne Absicht unterstellen zu wollen, dann noch mit diesen Anhängern im Rücken, die sich bestens auf's Meckern verstehen und im Forum die Maulhelden spielen, kann man sowieso nur verlieren, dann noch diese Nackenschläge weg zu stecken und bis Spielende zu kämpfen, zeugt von Charakter. Gebt doch auf das Gesülze auf besagter Plattform einfach mal keinen sprichwörtlichen Fick.

 

Die zweite Hälfte ist dann weniger reich an Höhepunten. Crostwitz will nicht, der Sportclub kann nicht, so scheint es. Doch die Schlußphase hatte es nochmal in sich. Coach Steglich wechselt zum dritten mal und bringt Haufe für Brunold. Der eingewechselte Unglücksrabe will sich an der Grundlinie in den Strafraum tanken und fällt dabei ungeschickt auf die linke Patsche, die er sich ebenmal bricht. Was sonst. Haste Sportclub an den Füßen, haste Sportclub an den Händen. Einfach ätzend. Alles Gute Tobi!

 

In Unterzahl schindet Pfitzner einen Elfmeter, und man ist geneigt, sich der Hoffnung hinzugeben, dass das Schicksal sich nicht ganz gegen die Friedrichstadt verschworen hat. Dabei hat sich dieses nur einen besonders perfiden Plan ausgedacht, um der geschunden Sportclubseele den nächsten Schlag in die Magengrube zu versetzen. Der mutige Thomas schreitet selbstbewusst zum ominösen Punkt und scheitert mit einem ebenfalls nicht schlecht geschossenen Elfer an Katze Kralicek. Geschichten die der Sportclub schreibt.

 

Doch damit nicht genug. In der Nachspielzeit versucht es Pfitzner mit dem Mute der Verzweiflung. Die "verdammte" in gelb gekleidete Krake ist geschlagen, doch für die SGC rettet der vermaledeite Querbalken. Im Gegenzug kontert Crostwitz und kommt zur gefühlt ersten wirklichen Großchance des Spiels. Schouppe darf sich nun auch mal auszeichnen und pariert glänzend gegen die in Überzahl anstürmenden Crostwitzer. Danach ist die Partie vorbei und die bereits in Trauerflor angetretenen "Rothemden" marschieren hängenden Kopfes vom Feld.

 

Jetzt gilt es in den kommenden drei Wochen Kräfte zu sammeln und zu bündeln und sich gegen die ebenfalls angeschlagenen Laubegaster den Frust von der Seele zu ballern. Ich habe die Hoffnung jedenfalls noch lange nicht aufgegeben! Möge man mich als Steintribünenklatscher und Schönredner brandmarken! Come on Sportclub!

 

Bilder: