14. Spieltag, Landesklasse Ost: Dresdner SC 1898 - LSV Neustadt/Spree 1:1 (0:1)

 

Aufstellung: Berger – Forgber, Nguyen, Niederlein, Brunold – Zacher (72. Schönherr), Wetzel, Pfitzner, Al Akied (85. Vogt) – Milic, Herkt

 

Tore: 0:1 Konarski (41. Min), 1:1 Forgber (FE, 90.+7 Min)

 

Besondere Vorkommnisse: 90.+6 Gelb-Rot Paszlinski (Meckern), 90.+9 Min Gelb-Rot Kloß (Meckern)

 

ZuschauerInnen: 141

 

Bericht:

Ist es der zweite Dezember des Jahres 2017 von dem wir in zehn Jahren erfürchtig werden sprechen? Wird dieser Tag als der Tag der Rückkehr der Fortuna in die Friedrichstadt in die Geschichte eingehen? Gefühlt hat sich diese schreckhafte Maid seit dem schmeichelhaften 1:0-Sieg in der Nudelarena gegen den TSV Stahl Riesa nicht mehr blicken lassen. Held des Spiels damals war ein gewisser Norman Teichmann, der als Mister Unbezwingbar die Kiste sauber hielt und vorne stand ein Robert Gläsel, eine astreine Vorarbeit von Moritz Niese eiskalt im Netz versenkend, dessen Tor dafür sorgte, dass der ungeschlagene Tabellenführer erstmals ohne Zählbares vom Platz trottete. Damals wie heute herrschte Schmuddelwetter. Dennoch verirrten sich bei eisigen Temperaturen und magerer Heimbilanz 140 ZuschauerInnen ins Steyer-Stadion.

 

Diesmal, unter komplett anderen Vorzeichen, damals wollte der Sportclub aufsteigen, heute nicht absteigen, avancierte wieder der mohnrote Keeper zum Man of the Match. Auch wenn in dieser Partie nicht die Null stand, bewahrte Tom Berger die Fridrichstädter vor der Entscheidung. Bei den Glanzparaden, die unsere Nummer 12 auspackte, ist es schon unangebracht, von fahrlässiger Chancenverwertung auf Seiten der Gäste zu reden. Aber hier liegt der casus knacksus begraben. Die Neustädter Pöbelkompanie, die selten bis nie durch ansehnlichen Fußball gegen den DSC in Erscheinung trat, scheint zu meinen, dass allein das Verbrennen von Geld automatisch dazu führt, dass allerorts ehrfürchtig danieder gekniet wird und man den Blau-Weißen die drei Punkte auf vergoldetem Tablett darbietet. Von der ersten Minute an wurde in unterirdischer Manier das Gespann der Unparteiischen belöffelt, als gäbe es dafür extra Punkte. Möglicherweise hatte der Mann in schwarz in der ein oder anderen Situation ein unglückliches Händchen. Aber in diese Besetzung und mit diesem finanziellen Möglichkeiten, ist es unwürdig, sich derart zu präsentieren und die Schuld am eigenen Versagen in den Reihen der Spielleiter zu suchen.

 

Denn der Qualitätsunterschied im Vergleich zu den Rothemden war deutlich sichtbar, genauso wie ein Mentalitätsunterschied. Die Mannen von Stefan Steglich fighteten und waren unter keinen Umständen bereit, den Gästen die Punkte kampflos zu überlassen. Während also Neustadt seine guten Chancen nicht nutzte, wurden auf der Heimseite Stoßgebete zum allmächtigen Fußballgott gesandt, er möge doch ein Wunder geschehen lassen und so passierte es, dass der Sportclub in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter gepfiffen bekam. Doch zwischen Pfiff und Ausführung des Elfmeters vergingen gefühlte Stunden, da die Neustädter mit der Entscheidung haderten und ein unwürdiges Schauspiel ablieferten. Mindestens fünf Minuten stand das "Forgbeast" am Punkt und wartete unverrichteter Dinge darauf, endlich einschieben zu dürfen. Nach bangem Warten und der Hoffnung, dass die Neustädter vielleicht gleich das Spiel ganz abbrechen und uns die Marter eines verschossenen Elfers erspart bliebe, schob der erwähnte Herr mit den Nerven aus Drahtseilen den Ball äußert präzise, dafür nicht sonderlich scharf, in die rechte Ecke, so dass kurz der Eindruck aufkeimte, der Neustädter Schlußmann hätte eine Chance den Ball noch zu parieren. Doch er hatte nicht den Hauch und explosionsartig wandelte sich die äußerste Anspannung in schiere Erleichterung. Worauf hin das Neustädter Theater zur nächsten Vorstellung lud. Rudelbildung, unflätigste Beleidigungen und Androhung von Schlägen hatte einen Innenraumverweis für den Gästetrainer und DSC-Co Wege zur Folge. Zudem wurden zwei Spieler von der Spree mit Gelb-Rot vom Platz geschickt.

 

Anschließend wurde die Partie vom Schiedsrichter ordnungsgemäß beendet, obwohl der Referee bei der ihm von den Gästen unterstellten Parteiigkeit durchaus hätte Abbrechen können, wobei es für den Sportclub mit Sicherheit drei Punkte am grünen Tisch gegeben hätte. Die Hausherren waren noch derart im Freudentaumel gefangen, dass sie gar nicht realisierten, dass ihnen eben die große Chance auf einen Heimdreier entgangen war, wer weiß was mit zwei Mann mehr noch gegangen wäre. Andererseits ist Bescheidenheit ein hohes Gut, denn aus den genannten Gründen: neustädter Chancenverwertung und Friedrichstädter Kampfgeist, der uns nie aufstecken ließ, ist der Punkt am Ende verdient!

 

Mit diesen positiven Gefühlen geht es am Wochenende zu den "BoreaBoys". Ein Spiel bei dem viel auf dem Spiel steht und die Mannschaft die unbedingte Unterstützung ihrer Anhänger braucht. Also, alle hin da! Bei einem Dreier wird der zweite Dezember wohl als Schicksalstag in die Friedrichstädter Geschichte eingehen, der Tag an dem die Wende eingeleitet wurde und die Rothemden mit einer unglaublichen Serie auferstehen sind!

 

Bilder: