Landesklasse Ost, 10. Spieltag: SC Borea - Dresdner SC 2:1 (1:0)

 

Aufstellung: Schouppe – Nguyen, Grahle, Niederlein (45. Sieradzki), Brunold – Thomas, Wetzel, Pfitzner, Forgber – Milic, Herkt

 

Tore: 1:0 Masak (38. Min), 1:1 Wetzel (66. Min), 2:1 Bhullar (68. Min)

 

ZuschauerInnen: 101

 

Bericht:

Endlich ist dieses vermaledeite Jahr 2017 vorbei. Das ist die positive Sicht. Ein Kalenderjahr, in dem der leidgeplagte DSC-Fan lediglich fünf (!) Pflichtspielsiege bejubeln durfte, endet. Und trotz dieser desaströsen Zahlen, bis Sonntag 12.45 Uhr hätte man wenigstens ohne „rote Laterne“ ins neue Jahr gehen können. 

Nun, es kam anders. Beim SC Borea setzte es die nächste Niederlage, und die war trotz kleiner aufflackernder Lichtblicke am Ende auch verdient. Das rettende Ufer ist jetzt mindestens sechs Punkte weg. Das Team, das so grandios kämpfen kann, das so tolle Fußballer in sich hat, es steht völlig neben sich.

 

Dabei hätte auch im frostigen Jägerpark alles gut werden können. Nach Stotterstart wurde der DSC nach zehn Minuten deutlich besser, Robert Thomas stand frei vor unserem einstigen Nachwuchskeeper Dennis Gröblehner, der chancenlos schien. Doch da Selbstbewusstsein gerade nicht vorrätig ist, versuchte sich unser Flügelflitzer lieber im Querpass. Und da war der Verteidigerfuß eher am Ball als Adrian Herkt.

 

Es sollte über 90 Minuten der schönste herausgespielte DSC-Angriff bleiben. Steile Bälle in die Spitze, gegen Borea die erfolgversprechendste Waffe, bleiben völlig aus, stattdessen unpräzises Klein-Klein und lange Bälle, mit denen die Borea-Abwehr kaum Mühe hatte.

 

Die Gastgeber hatten hingegen einen einfachen Plan: Hinten sicher stehen, und alle Standards auf den Trainer! Die Direkten schoss der wieder als Verteidiger spielende Elvir Jugo selbst, alle Ecken und Freistoßflanken suchten den baumlangen und erfahrenen Spielertrainer. Der hatte Gott sei Dank an diesem Tag kein Glück, zirkelte den Ball mehrfach knapp vorbei. Und dann kommt es wie es kommen muss: Endlich findet eine Ecke mal nicht Elvir Jugo, der DSC ist so überrascht, dass er unzureichend klärt, und aus der zweiten Reihe schießt ein Borea-Spieler das Ding rein.

 

Viel besser wurde es auch nach dem Seitenwechsel nicht. Borea setzte jetzt endgültig nur noch auf Konter und Standards, der DSC mühte sich, ohne aber zwingend zu werden. Fast hätte es 0:2 gestanden, als Kapitän Grahle unter einer Flanke durchtauchte und (mal wieder) Elvir Jugo frei vor Ralph Schouppe auftauchte, doch unser Keeper rettete per Wahnsinnsreflex genauso stark wie bei den wenigen Kontern, die in Richtung seines Tores gingen.

 

Gröblehner Junior hatte hingegen einen leider recht entspannten 2. Advent – zumindest bis Juli Wetzel sich der Sache annahm. Der wohl beste Friedrichstädter auf dem Feld ließ nach 66 Minuten zwei Gegner aussteigen und zog einfach mal aus der Distanz ab: Sauber getroffen, Gröblehner chancenlos, Tor!

 

Doch wie leider so oft: Tore geben dem DSC keine Sicherheit. Zwei Fehlpässe später Freistoß für Borea nahe der Eckfahne. Die Kugel segelt rein und mit dem Umweg über einen Oberarm eines Borea-Spielers ins Tor. Und das zählt dann auch, trotz energischer Proteste der Friedrichstädter.

 

Mehr Tore sollte nicht fallen. Dafür fehlten dem DSC an diesem Tag Glück und Ideen. Das passende Ende eines Seuchenjahres. 2018 muss besser werden, kann auch besser werden. Dafür muss aber ein Ruck gehen – und zwar durch alle.

 

Durch manche Spieler, die auf dem Feld Fehler an Fehler reihen, hinterher im Meckern über Mitspieler aber die Ersten sind. Durch eine Abteilung, die an einem Strang ziehen muss, anstatt den Fehler und die Verantwortung immer beim anderen zu suchen. Und auch durch einige Fans und Online-Experten, die den Spielbetrieb schon einstellen wollen.

 

Der DSC ist etwas Besonders und wird auch durch ein Grottenjahr 2017 nicht untergehen. Das Besondere will aber jeden Tag neu erarbeitet und gepflegt werden. Lasst uns nach der Winterpause damit anfangen! Alle zusammen!

 

Bilder: