13. Spieltag, Landesklasse Ost: Dresdner SC 1898 - SV Zeissig 3:4 (2:1)

 

Aufstellung: Schouppe – Grahle, Niederlein, Preißiger, Nguyen – Forgber (82. Zacher), Wetzel, Hoffstadt, Sieradzki (64. Schulze) – Thomas, Nowack (49. Pfitzner)

 

Tore: 0:1 Helm (2. Min), 1:1 Nowack (7. Min), 2:1 Thomas (23. Min), 2:2 Müller (61. Min), 3:2 Forgber (66. Min), 3:3 Kober (76. Min), 3:4 Geso (85. Min)

 

Bericht:

Seit dem Nachholespiel gegen die Zeissiger herrscht traurige Gewissheit: Der Dresdner SC kann für die Stadtoberliga planen. In einem spannenden Spiel ließen die Mannen von Stefan Steglich den in den Spielen gegen Trebendorf und Oderwitz gezeigten Kampfgeist vermissen und verloren letztlich verdient gegen die sympathischen Lausitzer.

 

Eine wunderhafte Rettung durch den Rückzug diverser Mannschaften scheint noch nicht vom Tisch. Die Frage ist allerdings: Ist dies wirklich erstrebenswert? Die Gäste vom SV Zeissig stellten am Wochenende eine Ausnahme vom Standart dar. Mit zahlreichem Anhang erschienen die Gäste im Steyer-Stadion. Knapp 200 ZuschauerInnen wollten sich das Trauerspiel ansehen. Auf dem Platz zeigten die Jungs von Stefan Hoßmang eine kämpferische Leistung, auch wenn zu erkennen war, dass das spielerische Potential auf lange Sicht nicht für die Landesklasse reichen wird.

 

Früh waren die Randhoyerswerdaer durch eine verunglückte Flanke in Führung gegangen, die sich zum Friedrichstädter Leidwesen hinter Schouppe ins Tor senkte. In der besseren, allerdings nicht guten, ersten Halbzeit, können die Friedrichstädter die Partie schnell drehen. Wieder einmal ist es der emsige Robert Thomas, der von sich reden macht. Auf links setzt er sich durch, zieht in den Strafraum und seine Flanke wird vom Gästetorwart zentral abgewehrt, wo Nick Nowack abstaubt und sein ersters Tor für die Rothemden erzielt. Mit einer schönen Einzelaktion erzielt Thomas eine Viertelstunde später die Führung, mit der es in die Pause geht. Aus dieser kommen die Zeissiger wie verwandelt und drängen nach vorn. Der DSC hat kaum etwas dagegen zu setzen und kommt in der gesamten Halbzeit nur einmal vors Tor. Nach 20 Minuten betteln um den Ausgleich trifft Müller endlich für die Gäste. Doch was folgt, wäre eine wahre Heldenstory wert: Daniel Forgber schnappt sich auf dem Flügel die Murmel und zieht in Arjen-Robben-Manier in den Strafraum, lässt zwei Gegenspieler aussteigen und sein strammer Schuss zappelt im Netz. Doch auch dieser starke Aktion kann den Sportclub nicht wecken. Vorbei ist es mit den lichten Momenten. Zwei Klärungsversuche landen in den beinen der Gegner, die jeweils stark abschließend und die Zeißiger auf die Siegerstraße bringen. Zu keiner Zeit hatte ich in Halbzeit 2 das Gefühl, dass dieses Spiel mit einem Sieg für den Dresdner SC ausgehen wird. Sicherlich tut man einigen Einzelakteuren Unrecht, wenn man ihnen Lustlosigkeit vorwirft, aber eine Truppe die sichtlich aus wenigen Einzelkämpfern besteht, hat es auch nicht verdient, die Klasse zu halten.

 

Bleibt die Frage, ob man in dieser Klasse überhaupt spielen möchte. Das ewige Gekutsche zu besseren oder schlechteren Sportplätzen, um sich dann von Söldnerband XY abschießen zu lassen, ist auf die Dauer nicht zu ertragen. Als Freizeitkicker mit gehobenem Anspruch hätte ich keinen Bock auf FSV "Kurva" Oderwitz oder Rot-Weiß Bad Muskau. Wir werden sehen, wie sich unser DSC in den nächsten Jahren entwickelt.

 

ZuschauerInnen: 198 (Heinz-Steyer-Stadion)