20. Spieltag, Landesklasse Ost: Dresdner SC - FSV Neusalza-Spremberg 2:3 (1:3)

Aufstellung: Schouppe – Forgber, Nguyen, Niederlein, Schulze – Hoffstadt - Thomas, Wetzel, Sieradzki, Herkt (86. Petko) – Nowack (79. Pfitzner)

 

Tore: 0:1 Marrack (FE/10. Min), 0:2 Bouska (11. Min), 0:3 Klima (21. Min), 1:3 Herkt (22. Min), 2:3 Thomas (64. Min)

 

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot Thomas (77. Min, wd. Foulspiel)

 

ZuschauerInnen: 125 (Ostragehege, Platz 6)

 

Bericht:

Der Tabellenführer zu Gast im Ostragehege. Das wird ein Fußballfest! Erster gegen Letzter, das klingt dann eher nach klarer Sache. Die Gäste waren allerdings laut eigener Aussage ersatzgeschwächt! Da muss doch was gehen. Es entwickelte sich zunächst eine einseitige, dann allerdings wiederum spannende und nicht zuletzt hochemotionale Partie. Dabei bleibt der potentielle Aufsteiger leider vor allem durch übertriebene Theatralik anstatt durch guten Fußball im Gedächtnis.

 

In der 10. Minute hatte die Neusalzaer Schauspielschule ihren ersten großen Auftritt. Schwalbe im Strafraum, der Schiedsrichter zögert keine Sekunde. Erstmals diebische Freude an der Seitenlinie. Der Oscar-Gewinner des Samstags, Ralf Marrack, mitsamt Spremberger High-Society-Peer-Group angereist, stellt sein außerordentliches Talent unter Beweis und verwandelt den Elfmeter.

 

So schnell konnte man sich gar kein Bier holen, da stand es auch schon 2:0. Bouska hatte im Nachsetzen einen parierten Fernschuss verwandelt. Dann dauerte es zehn Minuten ehe Klima auf 3:0 erhöht. Marrack hatte einen langen Ball gut festgemacht und am 16er verteilt, Klima zögerte nicht lange und zog schön von der Strafraumkante  ab. Wieder dem Bier zugewandt jubelt dies mal die andere Seite in kürzester Zeit. Herkt stellt den alten Abstand wieder her und verwandelt zum 1:3. Geht da noch was?

 

Schon in der ersten Halbzeit hätte der schön in Szene gesetzte Robert Thomas auf 2:3 verkürzen können. Es dauerte bis zur 64. Minute, ehe er in ähnlicher Situation, frei durch, dem Schlußmann der Neusalzaer im 1:1 keine Chance ließ und den Ball eiskalt versenkte. 2:3! Da geht noch was!

 

Die Gäste hatten zu dieser Zeit das Fußballspielen bereits eingestellt. Symptomatische Szene: Long steigt im Zweikampf zum Kopfbalhochl und sein Gegenspieler stürtzt schreiend zu Boden. Die Gästebank tobt. "Wie lange willst du das noch hinnehmen, Schiedsrichter?" Marrack tanzt als verlängerter Arm des Trainergespanns wie Rumpelstilzchen um den Unparteiischen und lamentiert, reklamiert, meckert. Unterträglich und unwürdig. Minutenlang wälzen sich schwer verletzte Gästespieler auf dem Boden.

 

Opfer der Scharade wird schließlich Robert Thomas. Der für ein leichtes Ziehen an der Grundlinie im gengerischen Strafraum den gelb-roten Karton sieht. Wohlgemerkt nachdem er selbst zuvor gehalten wurde. Ein Elfmeter wird dem DSC ebenfalls verwehrt. Die Neusalzaer Seifenoper hat ihr Ziel erreicht. Die totale Verunsicherung des Referees. Der Linienrichter ist hingegen nicht nur pyschisch, sondern vor allem physisch überfordert und nicht in der Lage die Linie der Verteidiger zu unterhalten. Und als er dann mit der Verspätung eines Fernverkehrszug endlich die Grundlinie erreicht, quitiert ein gehässiges Grinsen den Platzverweis für den derzeit besten DSC-Stürmer.

 

Der Sportclub verliert am Ende unverdient mit 2:3 gegen einen wenig überzeugenden Tabellenführer. Wobei die Leistung des Hauptschiedsrichters mit kuriosen Entscheidungen in beide Richtungen ausfiel. Leider mit den spielentscheidenden Entscheidungen gegen den DSC. Es war ein guter Kampf, den unsere Jungs boten. Weiter so!

 

Bilder: