24. Spieltag, Landesklasse Ost: SG Weixdorf - Dresdner SC 3:4 (1:3)

 

Aufstellung: Schouppe – Wege, Riedel, Nguyen, Schulze – Petko (71. Schönherr), Hoffstadt, Forgber, Zacher (90.+2. Schütze), Herkt – Thomas (77. Vogt)

 

Tore: 0:1 Forgber (11. Min), 0:2 Schulze (24. Min), 1:2 Groß (30. Min), 1:3 Thomas (45.+2. Min), 2:3 Röthig (48. Min), 2:4 Herkt (52. Min), 3:4 Becker (65. Min)

 

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot Riedel (64. Min, wd. Foulspiel)

 

ZuschauerInnen: 193

 

Bericht:

In der 64. Minute zog sich Maximilian Riedel am Boden liegend das Haarband vom Kopf. Gerade hatte er seinen Gegenspieler von Hinten umgetackled und wusste, damit ist die Partie für ihn Beendet. Das starke Schiedsrichtergespann schickte den Innenverteidiger des Dresdner SC mit einer harten aber vertretbaren Entschiedung zum Duschen, denn es war seine zweite gelbe Karte im laufenden Spiel. Der fällige Freistoß aus 30 Metern fand in Sören Becker einen dankbaren Abnehmer, der mit seinem Tor den Schlußpunkt unter eine unterhaltsame Landesklassen-Partie setzte.

 

Der Treffer zum 3:4 stellte am Ende nicht mehr als Ergebnisskosmetik dar. Erste Beobachter verließen bereits den Platz im sicheren Wissen, dass der DSC die drei Punkte aus dem Weixdorfer Forst entführen werde. Andere wiederrum rutschten nervös auf ihrem Sitzplatz hin und her. Bereits vor Spielbeginn war prophezeit wurden, dass ab der 60., allerspätestens der 70. Minute, der große Einbruch kommen würde. Auch nach 80. Minuten lag der Sport-Club noch in Führung. "Dann wird's wenigstens nicht mehr zweistellig."

 

Nachdem Becker den Ball über die Linie drückte, forderte DSC-Keeper Schouppe seinen Mannen auf: "Ab jetzt keine Fehler mehr!" Schallendes Gelächter erntete der stark parierende Schlußmann aus dem eigenen Fanblock. Die stehend K.O.e Friedrichstadt-Elf mühte sich mit ermüdendem Zeitspiel die Sekunden von der Uhr zunehmen und kämpfte, die Fans ergingen sich in Galgenhumor, um nicht erneut Opfer einer entäuschten Hoffnung zu werden.

 

Erheblichen Beitrag zur Hebung der Stimmung leistete der Linienrichter. Äußerst kompetent erläuterte er dem äußerst kritischem Publikum jede seiner Abseitsentscheidungen, mal zum Missfallen des Heimanhangs, das ein Tor aufgrund von Abseits nicht gegeben bekam, mal zum Leidwesen der Gästefans, als Becker zum Endstand verkürzte. Anhang: "Aber der steht doch klar im Abseits", Linienrichfter: "Nr. 8 köpft den Ball klar nach hinten, womit es kein Abseits ist!" Schweigen.

 

Andere Schiedsrichterentscheidungen wurden stärker diskutiert. Nach Micha Weges Flanke kommt Robert Grunwald aus seinem Kasten und will den Ball wegfausten, allerdings steht Thomas im Weg und behindert den Keeper. Das ganze stellt bei klarer Regelauslegung kein Foul dar. Es gibt vermutlich aber den ein oder anderen Schiedsrichter, der das Ganze aus Traditionsbewusstsein abpfeifft, gab es doch Zeiten in denen dem Torwart eine besondere Schutzbedürfdigkeit angediehen wurde.

 

Im freundlichen Plausch mit dem Heimpublikum stellte sich heraus, dass uns sowieso der Sieg gegönnt würde, auch wenn Einigkeit erzielt wurde, dass es Referees gibt, die das Tor nicht geben. "Der DSC spielt schlecht, aber wir noch schlechter." Angesichts der Personallage konnte keiner erwarten, dass diese Elf auf dem Forstsportplatz Bäume ausreißt. Ohne den Kapitän der Herzen, Juli Wetzel, der mit muskulären Problemen pausierte, ohne Trainingsweltmeister Sieradzki, Fußballgott Niederlein und ohne Galeriefußballer Pfitzner, saßen auf der Bank die komplette Zweite, dazu in der Startelf der kommende Coach Wege.

 

Und so sprangen andere in der Bresche. Wege mit der Flanke, Schulze mit dem Tor. Oder Robert Thomas bereitete sich sein Tor einfach selber vor, Daniel Forgber bedankte sich bei der Hilfe des Weixdorfer Schlußmanns und Adi Herkt dürfte sicherlich ein riesen Stein vom Herzen gefallen sein, nachdem er zu lässig eine 1:1-Situation gegen Grundwald verdaddelte, nur Sekunden später nochmals die Chance bekommen zu haben, eine Flanke am langen Pfosten mit dem Knöchel einzuschieben!

 

Danke Jungs für die kleine Versöhnung mit dem Amateurfussball!

 

Bilder: