9. Spieltag, Stadtoberliga Dresden: Post SV Dresden - Dresdner SC 1898 0:3 (0:1)

 

Aufstellung: Schouppe – Riedel, Kluge, Nguyen, Sieradzki – Zacher (64. Al Akied), Wutschke, Hoffstadt, Thomas (77. Forgber) – Milic, Wetzel (87. Berg)

 

Tore: 0:1 Thomas (22.), 0:2, 0:3 Wetzel (49., 86., FE)


Besonderes Vorkommnis: Rot Milic (45.+5, Tätlichkeit)

 

Bericht:

14 Duelle erfasst FUPA zwischen dem Dresdner SC und der Post seit 2007. Acht Sportclub-Siege stehen vier Niederlagen bei zwei Unentschieden gegenüber. Die ärgerlichste Niederlage gab es vor zwei Jahren an der Hebbelstraße, als der DSC beim designierten Absteiger nach 2:1-Führung noch mit 2:3 verlor und sich zum Gespött machte. Heute stand das 15. Duell unter gänzlich anderen Vorzeichen auf dem Programm.

 

Es gastierte der Dresdner SC als bis dato ungeschlagener Tabellenführer beim Tabellendritten. Spitzenspiel, statt Abstiegskrampf. Im aktuellen Spieljahr standen vor der Partie neun Siege und ein Unentschieden auf der Habenseite. Schwierige Spiele gegen Angstgegner und gute Mannschaften stehen noch auf dem Plan. Eine solche Partie war dieses Gastspiel.

 

Immerhin 200 ZuschauerInnen zog es an die Hebbelstraße. Darunter die ein oder andere düstere Gestalt, die sich schon gehässig die Hände rieb, dem Sportclub die Suppe zu versalzen. Völlig unverständlich dahingehend musste die Schiedsrichter-Ansetzung des Stadtverbands aufgenommen werden. Der junge Referee, aus dem ein oder anderen Nachwuchsspiel als zuverlässiger Spielleiter bekannt, rückte heute leider zu oft in den Blickpunkt des Geschehens.

 

Nach 22 Minuten ging der Sportclub durch Robert Thomas in Führung. Augenzeugen waren kaum in der Lage den Schützen zu benennen. "Das ging viel zu schnell, für die Post, für uns Zuschauer, einfach geil". Andere wiederum frohlockten: "Ein Tor das gut und gerne als "Seitfallzieher bezeichnet werden kann." Der Verfasser dieser Zeilen irrte zum Zeitpunkt dieser Vorfälle leider noch im Forst und kann daher keine augenbezeugte  Schilderung darlegen. 

 

Vorbereitet hatte die Bude Aleksander Milic. Zudem traf unser Blondschopf noch den Pfosten. Kurz vor der Pause kochte die Partie dann hoch. Milic wurde gefoult und schubste daraufhin seinen Peiniger. Die einen sahen einen Griff unseres Stürmers ins Gesicht seines schwarz-gelben Gegners. Woraufhin dieser sich zu einem Kopfstoß genötigt fühlte. Allerdings tendierten hier die Ausführungen der Anwesenden zu "angedeutet". Nico Talke vermittelte: "Zeig einfach beiden Rot." Leider war für den Schiedsrichter nicht mehr zu ermitteln, wer eigentlich der Kopfstoßende war. So bekam Vermittler Talke ironischerweise den gelben Karton gezeigt. 

 

Der Sportclub musste also eine ganze Halbzeit in Unterzahl agieren. Ab hier weilte auch der Autor unter den Schaulustigen und was der Sportclub bot, war ganz großes Tennis. Mit schnellem Umschaltspiel über Kreativposten Hoffstadt überspielten die Jungs von Coach Wege ein ums andere Mal die Abwehr der Hausherren. Oftmals zu Recht, aber ab und an auch zu Unrecht wurden die Offensivkräfte Thomas und Wetzel zurück gepfiffen. Die Post machte es dem Club mit katastrophalen Fehlern im Aufbauspiel immer wieder einfach zu Chancen zu kommen. 

 

In der 49. war Wetzel nach sehenswerter Hoffstadt-Vorlage durchgebrochen und überlupfte Behrenwald im Tor der Postler zum 2:0. Dennoch behielt der Sportclub die Oberhand über die Partie und kam zu weiteren guten Möglichkeiten. Die Einschüsse von Robert Thomas landeten meist knapp neben dem Pfosten und einmal gar am Querbalken.

 

Dennoch bäumte sich der Post SV nochmal auf und kam zu guten Möglichkeiten. Obwohl sich unsere Recken um Riedel, Kluge und Long heldenhaft in jede Flanke warfen und trotz der sehr körperlichen Spielweise von Schwarz-Gelb nicht zurück steckten, mündete ein Kopfball in einer Bogenlampe, die sich am 16er in Richtung Erdboden senkte und dort per Direktabnahme mustergültig auf's Tor gehämmert wurde. Katze Schouppe reagierte grandios und kratzte diesen Kracher von der Torlinie. Eine phantastische Parade. Eigentlich unhaltbar, würde der in den letzten Wochen eigentlich überragende Christian Wörns kommentieren.

 

Doch der Sportclub spielte diese Partie überraschend abgeklärt zu Ende und vermied jede Hektik oder jugendlichen Übereifer, die zu unnötigen Ballverlusten hätten führen können. Das haben wir in der einen oder anderen Situtation diese Saison schon gesehen. Zudem brachte Coach Wege mit Adip Al Akied nochmal einen wuseligen Aktivposten, der für Unruhe sorgen sollte. Der etwas später vom Coach befohlene Seitenwechsel zwischen Wetzel und Al Akied zeigte schließlich eindrucksvoll Wirkung. Al Akied ließ nicht nur seinen Gegenspieler sondern gleich noch den Torwart aussteigen, kurz vor'm Einschieben griff Behrenwald zum rüden Foulspiel. Für dieses Einsteigen hätte er die Rote Karte verdient gehabt. Wer mit beiden Beinen voran von hinten in seinen Gegner springt, kann um eine Doppelbestrafung nicht herum kommen. Dennoch zeigte der Unparteiische nur Gelb. Zuvor war der Referee schon bei einem mit einem taktischen Foul unterbundenen Konter nachsichtig mit den Hausherren gewesen und zeigte dem gelb vorbelasteten Übeltäter nicht den roten Karton. Wetzel verwandelte den Elfer sicher und machte den Sack zu und die Post war immer noch zu elft auf dem Feld. 

 

Wir sind verdammt Stolz auf unsere Jungs. Das war eine echte Glanzleistung. Wir hoffen, dass sich niemand bei den haarigen Zweikämpfen verletzt hat! Vielen Dank! Auf Gastspiele bei der Post würden wir im Zukunft dankend verzichten, da diese Spiele nie ohne Gewaltandrohungen und unterirdische Schimpftiraden von Statten gehen. 

 

ZuschauerInnen: 195 (Hebbelstraße)