10. Spieltag, Stadtoberliga: Dresdner SC 1898 - VfB Hellerau-Klotzsche 0:2 (0:1)

 

Aufstellung: Schouppe – Riedel, Kluge, Nguyen, Effenberger (88. Petko) – Al Akied, Hoffstadt, Wutschke, Sieradzki – Thomas, Wetzel

 

Tore: 0:1 Mehnert (30.), 0:2 Kramer (80.)

 

ZuschauerInnen: 113 (Heinz-Steyer-Stadion)

 

Bericht:

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Und besser ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende. Ja, liebe Freundinnen und Freunde des gepflegten Rumgewurschtels, da muss das Runde ins Eckige, da muss die Plattitüde in die Reportage.

 

Wieder nüchtern betrachtet: Der Dresdner SC verliert im zwölften Spiel der Saison 2018/19 erstmals eine Pflichtspiel.  Natürlich gegen Angstgegner Hellerau-Klotzsche. Es war die siebte Niederlage im zehnten Aufeinandertreffen in den letzten 10 Jahren. Am 16. August 2008 gab es in der Bezirksklasse das erste Spiel gegen die Blau-Weißen unter gänzlich anderen Vorzeichen. Der VfB gastierte als Absteiger aus der Bezirksligaund Aufstiegsanwärter Nummer 2 am ersten Spieltag im Steyer-Stadion. Der DSC schielte ebenfalls auf den Aufstieg, doch gegen Titelfavorit Stahl Riesa rechneten sich die Rothemden keine großen Chancen aus. Das Topspiel am ersten Spieltag sollte direkt als Standortbestimmung herhalten. Der DSC agierte ab der 37. Minute in Überzahl und ab der 61. sogar mit zwei Mann mehr auf dem Feld. Allerdings reicht es am Ende nur zu einem 1:1.

 

Heute hoffte die mohnrote Anhängerschaft darauf, die Serie auszubauen und mit etwas weniger Nervenkitzel seine Runden an der Tabellenspitze zu drehen. Allerdings war schon die dünne Personaldecke im Vorfeld des Spiels ein schlechtes Omen. Coach Wege musste auf Daniel Forgber, Aleksander Milic, Joe Zacher, Hannes Müller, Nick Nowack, Philipp Zange, Lasse Tegenkamp und Jonathan Berg verzichten. Auf der Bank nahm erstmals Nachwuchskeeper Klaudius-Constantin Hauschild sowie Rekonvaleszent Ricardo Eckert Platz. Zudem weilen Franz Rösner und Martin Käseberg noch immer im Langzeitlazarett,  Käseberg wurde allerdings kürzlich erstmals im Training gesichtet. Dennoch ist eine Rückkehr erst in der Rückrunde realistisch.

 

A long story short: Auf der Bank hatte der Coach neben Ernst Petko keine echten Alternativen, um den Spiel neuen Drive zu geben. Und das hatten die Jungs auf dem Platz bitter nötig. Eigentlich verbuchten die Jungs die besseren Chancen, hatten aber ein wenig Pech im Abschluß. Oder formulieren wir es so: Eine Großchance hatten beide Truppen, der Sportclub allerdings deutlich mehr Halbchancen. Die erste Großchance verbuchten allerdings die Gäste. Ein strammer Schuss aus zwanzig Meter setzte auf der Latte auf und senkte sich gefährlich vor Keeper Schouppe, der einköpfbereite hellerauer Angreifer scheiterte allerdings mit seinem Kopfstoss am DSC-Schlußmann, der glänzend reagierte. Auf der Gegenseite verbuchten Olaf Sieradzki, Adip Al Akied und Robert Thomas die besten Chancen. Thomas scheiterte aus elf Metern mit der besten Möglichkeit am Gästekeeper, der bei einem etwas plazierteren Versuch chancenlos gewesen wäre. Al Akied köpfte zweimal eine Ecke übers Gehäuse und mopste damit dem Kopfballungehauer Kluge den Ball von der Stirn. Das wäre wohl die sichere Bude gewesen. Eigentlich Großchance Nummer 2 für den DSC.

 

Stattdessen gingen die Hellerauer in Führung. Mehnert hatte erneut aus zwanzig Metern abgezogen und das rechte Eck anvisiert. Schouppe tauchte ab, doch konnte im liegen nur noch verfolgen, wie der von einem roten Bein abgefälschte Schuss ins linke Eck trudelte. 

 

Alle rechneten nun mit einem Offensivfeuerwerk in Halbzeit zwei. Allerdings verteidigte Hellerau mit Mann und Maus. Mit allen elf Mann verschanzten sich die Gäse im letzten Drittel des eigenen Felds. Das obligatorische Zeitspiel wurde vom nicht ganz souveränen Schiedsrichter Malchow vom SV Wesenitztal nicht unbedingt unterbunden, sondern eher durch kuriose Entscheidungen noch befördert. Allerdings hatte seine Leistung keinen Einfluss auf das ideenlose  Spiel unserer Jungs, die sich jetzt bewusst sein müssten, dass sie immer alles geben müssen, um diese Saison weiterhin erfolgreich zu gestalten. Enno Kluge ließ dies in der Nachbetrachtung bereits durchblicken. Die laxe Einstellung zeigte sich heute deutlich in der Ballbehandlung. Unsaubere Pässe, geparrt mit nachlässiger Ballverarbeitung waren das Resultat von Konzentrationsmangel und sind Sand im Getriebe des temporeichen friedrichstädter Offensivspiels. Dass Hellerau mit dem einzigen Torschuss der zweiten Halbzeit noch das 2:0 nachlegt, war dann nur folgerichtig.

 

Bilder: