19. Spieltag, Stadtoberliga Dresden: Dresdner SC 1898 - SpVgg Dresden-Löbtau 1893 6:0 (2:0)

Aufstellung: Schouppe – Jakobi (52. Wetzel), Wutschke, Nguyen, Sieradzki (64. Berthold) – Jüptner (53. Rösner), Effenberger, Hoffstadt, Al Akied – Müller, Forgber

 

Tore: 1:0 Al Akied (11.), 2:0 Forgber (45.), 3:0 Hoffstadt (46., FE), 4:0 Müller (59.), 5:0, 6:0 Rösner (65., 77.)

 

ZuschauerInnen: 173

 

Bericht:

Ein wunderschöner Samstag liegt hinter uns. Der Dresdner SC machte gemeinsam mit den Lötbauern Werbung für den Amateurfussball. Das lag vor allem daran, dass die Mohnroten in ihre geliebtes Steyer-Stadion zurück kehren durften. Petrus hatte es gut gemeint und die Sonne strahlte über der Friedrichstadt. Zudem hatte sich ein überschaubarer Mob Löbtauer Supporter im Rund eingefunden, der den eintönigen Ultrá Singsang in gewohnter Manier herunterjodelte. Mitgebracht hatten sie auch noch eine Fahne, die ein freundliches "Nee zum DSC" proklamierte. Nach den unflätigen Liebesbekundungen in den beiden ersten Aufeinandertreffen in Pokal und Liga schmerzte dieses Transparent besonders in der Friedrichstädter Seele. Danke für den Beitrag zu einem rundum gelungenen Heimspiel.

 

Im sportlichen Teil des Festakts entschied sich Coach Wege wieder mal für eine überraschende Aufstellung. Im 4-4-2 mit Raute kehrte der Kapitän auf seine gewohnte Position im defensiven Mittelfeld zurück, zudem rotierten Jakobi und Jüptner auf der linken Bahn in die Anfangsformation. Ismail fehlte verletzt, Wetzel, Petko und Zacher, gerade aus dem Urlaub zurück gekehrt, durften (zunächst) zuschauen. Im Angriff mussten sich Forgber erstmal mit seinem neuen Partner Müller zusammen finden. Insgesamt also vier Änderungen im Vergleich zum Auftritt beim SV Helios. Der erste Durchgang kann aufgrund der zahlreichen Umstellungen getrost als Findungsphase abgetan werden.

 

Tore erzielt wurden trotzdem. Gleich in der elften Minute ging der DSC durch Adib Al Akied mit 1:0 in Führung. Der Flügelflitzer hatte sich geschickt frei gelaufen und Timo "Geniestreich" Hoffstadt hatte die Lücke erkannt. Pass in die Schnittstelle und diesmal lässt sich Al Akied die Chance nicht nehmen. Im Spiel beim SV Helios hatte Adib aus ähnlich guter Postion den Ball an den Pfosten gehauen. Der Auftritt der Gäste war allerdings kaum mit dem der leidenschaftlichen Vorstellung der Ostdresdner zu vergleichen. Zwar versuchte der kämpferische Kapitän der Lötbauer die Jungs im Kreis vor dem Spiel eindrücklich zu motivieren, auf dem Platz war dann allerdings nicht so viel zu sehen. Den blau-weißen Stecker zog schließlich Daniel "The Machine" Forgber mit einer wunderschönen Einzelleistung, die die mohnroten Fußballexperten zum Frohlocken animierte und die den Vorgang mit der nonchalanten Rekapitulation "Rechts, Links, Pamm" quitierten. Mario Basler wäre beeindruckt angesichts dieser messerscharfen und wortgewandten Analyse. Und tatsächlich: Der gute Mann hatte im Strafraum viel zu viel Platz, konnte dadurch den Ball mit einem schönen ersten Kontakt traumhaft verarbeiten und veredelte diesen mit einem trockenen Schuß mit der linken Klebe in die Lange Ecke. Ein "schönes" Halbzeitgeschenk für den Gästetrainer.

 

Der zweite Durchgang hatte kaum begonnen, da war es wieder Forgber, der zunächst frei vorm Keeper auf- und dann gleich wieder abtauchte. Banek war zu spät gekommen und fällte "The Machine" im Straufraum. Dieses mal, in der Ersten Halbzeit verweigerte der Unparteiische in ähnlicher Situation, zeigte der Referee auf den Punkt und der Kapitän drosch den Ball unaufgeregt in die Maschen. Keine Chance für den Schlußmann der Gäste. Keine Tormusik für die Hausherren. Das einzige Manko dieses Heimspiels war die Abstinenz der musikalischen Untermalung. Dafür sorgten die Fans mit ausdauerndem Singsang, der das Erlebnis abrundete.

 

Mit der Hereinnahme von Wetzel war Coach Wege in der bomfortionösen Situationen nochmal ordentlich Qualität auf's Spielfeld zu schaufeln. Die Löbtauer stellten jetzt nur noch Staffage für die Angriffswellen der Mohnroten dar. Eine missglückte Abseitsfalle hier und heftiges Reklamieren da, doch Müller hatte der Meinung des Referees zu Folge den Ball regelkonform über die Linie gebracht. Herzlichen Glückwunsch zu seinem ersten Treffer im mohnroten Dress. Kiste! Die Vorarbeit lieferte der in den letzten 30 Minuten eigentlich überragende Wetzel.

 

Grund zu größter Freude bereitete die Hereinnahme von Franz Rösner. Nach anderthalb Jahren Verletzungspause kehrte der sehnsüchtig erwartete Wunderstürmer zurück auf den heiligen Rasen. Frenetisch und mit Tapete von den Fans begrüßt, oktroyerte sich die Mannschaft die Marschroute auf, dem Rekonvaleszenten die Tore aufzulegen. Das ganze artete zunächst in etwas Slappstick aus, in dem sich die besser postierten Angreifer rund um Forgber vornehm zurück hielten und den Ball lieber unmöglich zurück legten, als ihn selbst rein zu machen. Dabei brauch ein FR10 doch keine Vorlagen, er tanzte seine Gegner einfach komplett allein aus. Schließlich schob genannter Rösner zum 5:0 in die Kurze. Friede! Freude! Eierkuchen?

 

Trotz der Freude über Rösners großartiges Comeback, seiner Nominierung für die Fupa-Elf des Tages als einziger Vertreter des Sportclubs und seinem Doppelpack, war der Spieler des Tages Daniel "The Machine" Forgber. Coach Weges persönlicher Oliver Kirch wartete mit einer großartigen Leistung auf und war bis zum Spielende Aktivposten der Sportclub-Offensive. Sportlich und menschlich ein Aushängeschild für die Frieidrichstadt. Wir sind gespannt auf das Spiel gegen Real Madrid und ob er den Erwartungen erneut gerecht werden kann.

 

Bilder: