23. Spieltag, Stadtoberliga Dresden, VfB Hellerau-Klotzsche - Dresdner SC 1898 0:1 (0:1)

Aufstellung: Schouppe – Jüptner, Riedel, Long, Sieradzki – Thomas (78. Rösner), Wetzel, Hoffstadt, Forgber (67. Effenberger), Ismail – Milic (90.+1 Al Akied)

 

Tor: 0:1 Milic (43.)

 

Bericht:

Über 13 Monate nachdem der Abstieg im Heimspiel gegen den SV Zeißig quasi besiegelt wurde, feiern die Rothemden auf dem Platz des VfB Hellerau-Klotzsche die Stadtmeisterschaft und die Rückkehr in die Landesklasse Ost. Nehmt euch in Acht, Söldnertruppen, der Sportclub's back, alright! Und on fire! Denn in einer packenden Spitzenpartie zwischen dem Ersten und dem Dritten rangen die Schützlinge von Coach Michael Wege die Hausherren mit 1:0 nieder. Das Tor des Tages erzielte Aleksandar Milic.

 

Auf dem etwas schmalen aber nicht allzu kurzen Kunstrasen boten die Hausherren eine kämpferische Leistung und verlegten sich, wie im Hinspiel, auf's Mauern. Zur Trauer des Tages ergoss Petrus' Füllhorn eine Eimerladung Abschiedstränen über den Platz an der Liebknecht-Straße, der Regen sorgte für ein feuchtes und damit schnelles Geläuf. 

 

Die Umstände spielten den Hausherren in die Hände. Hinten die Räume eng, bei Ballbesitz wird geschlagen und mit ein wenig Glück ist vorne einer durch und versenkt. Im Hinspiel ging dieser Plan hervorragend auf. Im Rückspiel hätte der Sportclub die Taktik mit einem einzigen Nadelstich nach fünf Minuten über Bord werfen können. Timo Hoffstadt hatte Ahmad Ismail starten sehen und mit einem well timed Pass auf Reise geschickt. Leider konnte Ismail den Ball nicht unter Kontrolle bringen und die Murmel schlitterte ins Aus.

 

Zur defensiven Grundausrichtung gesellte sich eine intensive Zweikampfführung. Der Schiedsrichter hatte ziemliche Schwierigkeiten in der Bewertung der einzelnen Vorgänge, was durchaus zum Vorteil der härteren Gangart der Hausherren gerreichte. Das blau-weiße Offensivspiel beschränkte sich auf lange Bälle, in der Hoffnung es möge ein Ball durchrutschen. Und tatsächlich, einmal war es so weit und ein Hellerauer Angreifer war durchgebrochen. Doch Ralph "Krake" Schouppe parierte im Tor in höchster Not und kratzte im laufe der Partie jeden Ball von der Linie.

 

Auf der Gegenseite wartete Torhüter Lippmann ebenfalls mit keineswegs minder spektakulären Paraden auf. Als ihn seine Vorderleute in der 43 Minute sträflich im Stich lassen und sich weigern, den anlaufenden Hoffstadt zu attackieren, fasst sich dieser ein Herz und knallt die Kugel aus 30 Metern volle Möhre auf den Kasten. Lippmann lässt nur prallen und Milic schalltet gedankenschnell. Mit unerbittlicher Wuchte hämmert die einzige Sportclubspitze den Ball an den Innenpfosten und von dort springt der Ball ins Netz! Der Bann ward gebrochen.

 

Die Hellerauer verlieren auch im zweiten Durchgang nicht die Nerven und bleiben zunächst ihrer Taktik treu. Der Sportclub versucht die Führung zu verwalten und es entwickelt sich eine Partie ohne wirkliche Torszenen, wie auch nicht anders von einen Duell der besten Ligadefendiven zu erwarten. Die Einwechslung von Effenberger stellt das Fanal zur besten Sportclub-Angriffs-Viertelstunde dar. Robert Thomas und Ismail bedienen sich gegenseitig mit Zuckerpässen, scheitern aber an den glänzenden Reflexen Lippmanns. Oder an der eigenen Präzision. Ein Lob Thomas' geht nur wenige Zentimeter neben dem Pfosten ins Seitenaus.

 

Auf die Drangphase der Rothemden folgen mehrere gute Möglichkeiten für den VfB um zum Ausgleich zu kommen. Allerdings lässte Schouppe im Tor nix anbrennen und kann sich zudem auf seine Vorderleute verlassen, die zur Not den Ball auch mal von der Linie prügeln. Am Ende stehen drei hochverdiente Punkte und damit die vorzeitige Meisterschaft, vier Spiele vor dem Saison-Halali, zu Buche. Der Sportclub hat seit 21 Jahren wieder einen Meistertrainer und eine Meistermannschaft. Glückwunsch Jungs, ihr habt eine klasse Saison gespielt. Wir sind Stolz auf euch! Am kommenden Samstag gehts erneut gegen den VfB Hellerau-Klotzsche, diesmal um den Stadtpokal.

 

ZuschauerInnen: 85

 

Bilder: