24. Spieltag, Stadtoberliga Dresden: Dresdner SC 1898 - SV Eintracht Dobritz 1950 2:0 (1:0)

 

Aufstellung: Schouppe – Petko, Riedel, Long, Schulze (89. Jakobi) – Müller, Sieradzki, Wetzel - Ismail (68. Hoffstadt), Milic (86. Thomas), Al Akied

 

Tore: 1:0 Sieradzki (27.), 2:0 Müller (90.+2)

 

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot Sieradzki (89., Unsportlichkeit)

 

ZuschauerInnen: 321

 

Bericht:

Welch Wonne es doch ist, die letzten Partien der ausklingenden Saison als feststehender Meister und Pokalsieger sorgenfrei angehen zu können! Das dachte sich auch die zweite Mannschaft und bediente sich üppig im Kampf gegen den Abstieg im Kader der ersten. Gleich fünf Pokalhelden nahmen daher zu Beginn des Spiels Platz im Schatten hinter Coach Wege. Dafür rückten andere ins Rampenlicht. In der Viererkette erkannte der Experte mit Ernst Petko, Sascha Riedel und Maximilian Schulze gleich vier neue Gesichter im Vergleich zur Vorwoche. Im Mittelfeld durfte diesmal Youngstar Hannes Müller an der Seite von Flügelflitzer Olaf Sieradzki und Jahrhundertalent Julius Wetzel ran. In der vorderen Dreierreihe des 4-3-3 vertraute der Coach dann aber auf die bewährte Flügelzange Ahmad Ismail und Adip Al Akied komplettiert durch Stoßstürmer und Aufstiegsheld Aleksander Milic.

 

Doch nicht nur für die Hausherren ging's in dieser Partie um die goldene Ananas. Während der Sportclub nächstes Jahr in der Landesklasse antreten darf, geht's für die Eintracht als Absteiger in der Stadtliga A um Punkte für den Wiederaufstieg. Wer hier ein Scheibenschießen erwartete, der hatte nicht mit dem Schneid der Gäste gerechnet, die sich vor den zahlreich mitgereisten Eintracht-Fans ordentlich verkaufen wollten. Zudem hätte das Hinspiel Warnung genug sein müssen, als Enno Kluge die Rothemden erst kurz vor Ultimo in Führung brachte und Philipp Zange erst in der Nachspielzeit den Deckel drauf machte.

 

Trotzdem machte der Sportclub vor einer ansehnlichen Kulisse von über 300 ZuschauerInnen zunächst ordentlich Bambule. Immer wieder stießen die Rothemden gefährlich über die Außen in das letzte Drittel des Gegners. Nur im Abschluß haderte der mohnrote Angriff mit der eigenen Präzision an diesem sonnigen Sonntag Nachmittag. Zudem hatte das schwarz-gelbe Dreigestirn nicht den besten Tag erwischt und fällte, um es milde auszudrücken, die ein oder andere "interessante" Entscheidung. Vor allem unserem Außenstürmer Al Akied wurde dadurch der Wind aus den Segeln genommen.

 

Als die Partie zu verflachen Begann, raffte sich Sieradzki auf und fasste sich ein Herz: Per Sonntagsschuss aus der Distanz erzielte das Sportclub-Urgestein die verdiente Führung für die Hausherren. 1:0 für den Dresdner SC und das seit diesem Heimspiel auch für alle Spätankömmlinge und BierholerInnen auf einer neuen Anzeigetafel einsehbar. Ein großes Lob an die fleißigen BaumeisterInnen!

 

Die restlichen 65 Minuten sind eigentlich kaum eine große Erzählung wert. Der Sportclub verwaltete, die Eintracht fand keine Mittel um gegen des schwarz-rote Bollwerk anzukommen. Mit der Hereinnahme von Hoffstadt kam dann aber doch nochmal Schwung in die Partie, der den Schlußmann der Gäste mit dem ein oder anderen strammen Schuss tüchtig auf die Probe stellte.

 

Die Einwechslung von Robert Thomas kurz vor Schluß drückte den Siegeswillen des Trainerteams aus und Rob-T sorgte gleich für eine strittige Szene. Der emsige Wusler hatte sich gegen drei Dobritzer behauptet und wurde dann vom eben gelobten Tormann regelwidrig von den Beinen geholt. Eine Reaktion des Schiedsrichters blieb aus. Bank und Publikum registrierten diese Kuriosität mit Fassung. Nur wenige Sekunden später liegt allerdings der nächste Friedrichstädter im Strafraum, gefällt von einem Spieler der Gäste. Diesmal hatte der Referee zwar das Foul gesehen, allerdings außerhalb des Strafraums. Sieradzki und Wetzel nahmen diese Entscheidung weniger gelassen zur Kenntnis und wurden für ihre Majestätsbeleidigung mit dem gelben Karton dekoriert. Für Sieradzki wars nicht der erste in dieser Partie, der Torschütze durfte damit vorzeitig duschen. 

 

Nachdem das Gespann in Arroganz kaum zu überbietendem Tonfall den DSC-Offiziellen ihren Befehl übermittelte, die Ballkinder ruhig zu stellen, die sich vor der Gegengerade den Ball zu warfen, konnte sich der Assistent endlich wieder auf das Spiel konzentrieren und wedelte nach Foul an Al Akied mit seiner Fahne. Das bedeutete folgerichtig Freistoß für die Friedrichstadt. Hannes Müller setzte sich mit einem direkt verwandelten Schlenzer ein Denkmal und damit den Schlußpunkt unter ein mohnrotes Fußballfest, das mit dem Sieg der alten Herren gegen Gittersee seinen Auftakt nahm, mit dem Traditionsspiel gegen Lok Leipzig und der Besichtigung der Anzeigeltafel mit zahlreichen Höhepunkten aufwartete und letztlich im verdieten 2:0-Heimsieg und der anschließenden Meisterfeier seinen Abschluß fand.

 

Bilder: