Test: SC Freital 2020 II. - Dresdner SC 1898 3:3 (1:1)

Aufstellung: Schouppe – Long, Hönle, Wutschke, Kluge (81. Ostwald), Sieradzki – Al Akied (81. Nowack), Hoffstadt, Müller, Käseberg (46. Wetzel) – Thomas

 

Tore: 1:0 Reichel (8.), 1:1 Hoffstadt (43., Handelfmeter), 1:2 Al Akied (68.), 2:2 Rehn (76.), 3:2 Tiede (78.), 3:3 Müller (87.)

 

ZuschauerInnen: 36 (Stadion im Burgwartsberg)

 

Bericht:

Im vom Abriss bedrohten Stadion am Burgwartsberg trennten sich der Dresdner SC 1898 und die zweite Mannschaft des SC Freital in einem umkämpften und gutklassigen Testspiel mit 3:3. In der vergangenen und abgebrochenen Saison hatte die Truppe von Ex-DSC-Coach Jens Wagner in der Landesklasse Mitte alles kurz und klein geschossen, außer die neuen Kollegen des Aufsteigers SC Freital 1, und stellte einen echten Gradmesser für die Mannen von Coach Wege dar.

 

Wie zuletzt gegen SG Motor Wilsdruff hatten die in weiß gekleideten Rothemden Anlaufschwierigkeiten und bekamen keinen richtigen Zugriff auf das Angriffsspiel der Hausherren. Die Mängel in der Zuordnung in der Defensive wurden nach acht Minuten mit dem ersten Gegentor bestraft, als Reichel vollkommenen alleine gelassen eine Hereingabe runterpflücken und im Tor von Ralph Schouppe versenken kann. Allein der mangelnden Konsequenz und Präzision im letzten Drittel war es zu verdanken, dass der Sportclub Freital sein Übergewicht nicht in nennenswerte Chancen ummünzen konnte.

 

Ähnliches galt für die Friedrichstädter. Der dreimal auf dem Flügel gut in Szene gesetzte Tripple A traf dreimal die falsche Entscheidung und spielte jeweils einen laschen Ball in den Rückraum, statt sich für eine scharfe Hereingabe zu entscheiden. Entweder ging der Ball zum Gegner oder Longs Schussversuche wurden vom Gegner geblockt.

 

Die Friedrichstädter bewiesen aber erneut eine bisher ungekannte Chancenverwertung und kamen eher glücklich zum Ausgleich. Ein von Sieradzki getretener Freistoß segelte zum langen Pfosten, wo Kopfballungeheuer Kluge bereits lauterte, im Zweikampf aber nur regelwidrig mit der Hand gestoppt werden konnte. Der Skipper verwandelte den fälligen Strafstoß ordnungsgemäß zum 1:1.

 

Im zweiten Durchgang agierte der Sportclub griffiger im Zweikampf und geduldiger im Spielaufbau. Doch die Chancen hatte zunächst die Hausherren. Schouppe konnte im Tor jedoch alles zunichte machen, was ihm der Freitaler Angriff servierte. Die neue Griffigkeit hingegen zahlte sich in hohen Ballgewinnen aus, die der flinke Thomas, im Zusammenspiel mit Wetzel, schließlich scharf in den Strafraum spielt, wo der ungedeckte Al Akied am langen Pfosten nur noch einschieben brauch. In einem Abziehbild des Spielzugs, nur mit vertauschten Rollen hätte der Sportclub wenige Sekunden später auf 3:1 stellen können, doch die Direktabnahme Sieradzkis landet im Belgrader Nachthimmel.

 

Die sichtlich gefrusteten Freitaler zogen jetzt nochmal an und wollten unbedingt ausgleichen. Nach einer Standartsituation gelingt es dem Sportclub nicht den Ball ordentlich zu klären und die Direktabnahme Rehn am 16er senkt sich hinter dem chancenlosen Schouppe im Tor. Nur wenige Augenblicke und eine Unachtsamkeit im Zusammenspiel der DSC-Defensive später konnten die Freitaler die Partie zehn Minuten vor Schluß drehen und erneut in Führung gehen.

 

Der nun sichtlich gefrustete Sportclub aus Dresden wollte diesen Fauxpas nicht auf sich sitzen lassen und der Skipper animierte seine Mannschaft zur Gegenwehr. Und die zeigte eine Reaktion. Der Sportclub stemmte sich mit viel Einsatz gegen die drohende Niederlage um ein Geniestreich des Triumvirats Hoffstadt, Sierdazki Müller führte schließlich doch noch zum verdienten Ausgleich per Freistoßtrick.

 

Am Ende überwiegt das Positive und die Baustellen für die verbleibenden zwei Wochen Vorbereitung sind erkannt. Mentalität stimmt, Chancenverwertung stimmt und die Stimmung stimmt. Zu Arbeiten gilt es an der wiederholt den Auftakt bestimmenden Laxheit, wenn man sich nicht immer auf den Dusel und die schlechte Chancenverwertung des Gegners verlassen möchte. Zudem ist mehr Geduld im Spielaufbau gefragt, denn wen sich erst einmal die Lücke aufgetan hat und der Sportclub-Angriff ins Rollen kommt, wird's durch zackige und ansehnliche Kombinationen schnell brenzlig für den Gegner.

 

Bilder: