Bezirksliga Ost

 

16. Spieltag | Do., 09.05.2013 | 11:00 | Sportplatz Niederoderwitz

 

 

FSV Oderwitz 02

 

 

0:3(0:1)

 


Dresdner Sportclub 1898

 

 

Aufstellung: Ahnert - Haase, Zillich, Fuchs, Mayer - Hauptmann (75. Forgber), Seifert, Preißiger, Wetzel (61. Hofmann) - Csobot, Heinrich (70. Schöffel) 

 

Tore: 0:1 Heinrich (20. Min), 0:2 Heinrich (60. Min), 0:3 Hofmann (71. Min) 

 

ZuschauerInnen: 252

 

Bericht:

Abstiegsgipfel in Oderwitz und das zum sogenannten „Herren- oder Männertag“. Zunächst anberaumt für 15.00, hatten die Verantwortlichen in weiser Voraussicht die Anstoßzeit nach vorn gezogen. Somit waren die meisten Bollerwagenkutscher noch in halbwegs nüchternem Zustand, als die Partie auf edlem Geläuf in Niederoberunteroderwitz angepfiffen wurde.

 

Der militante Teil des Sportclubanhang hatte sich auch vom zeitigen Anstoß nicht abhalten lassen, die Anreise mit dem Zug zu bestreiten. Nach leidigem Gebettel wurde uns sogar der Service zu teil, mit dem Mannschaftsbus am Bahnhof abgeholt zu werden und zum Sportplatz gefahren zu werden. Die angeblichen 2,5km mutierten während der Fahrt zu gefühlten 10km, in einer halben Stunde kaum zu schaffen.

 

Am Sportplatz herrsche eine merkwürdige Atmosphäre. Lange Schlangen am Einlass, ätzender Gestank von „frisch“ gemähtem Gras und unfreundliche Gestalten. Die sich jedoch zunächst nicht zu Verbal-Ausfällen hinreißen ließen und teilweise einen „frohen Männertag“ wünschten. Eine „Hooligan Sportswear“-Zaunfahne rundete das Bild ab.

 

Durch das Anstehen, waren die Mannschaften bereits eingelaufen und hatten Stellung bezogen als in der Oderwitzer Kurve blau-gelber Rauch gezündelt wurde. Einige Fahnen wurde vom Heimanhang gehängt, zu Support konnte man sich jedoch nicht hinreißen lassen, bis auf ein zaghaftes „Oderwitzer Jungs“ etc..

 

Überraschend an der Aufstellung unseres Trainerfuchses war, dass einmal mehr Marcus Zillich in der Startaufstellung stand, dafür Moritz von Galen und Gregor Harnath auf der Bank Platz nahmen. Im Tor stand Max Ahnert, nachdem sich Jan Becke beim aufwärmen verletzt hatte.

 

Die Mannschaft lieferte eine gute, mannschaftlich geschlossene Leistung. Dazu muss man sagen, dass die Oderwitzer den Sportclub nicht unbedingt forderten und teilweise haarsträubende Fehler begingen. Die falsche Schuhwahl gehörte scheinbar auf beiden Seiten zum Repertoire. Csobie rutscht frei stehend vor dem gegnerischen Keeper weg, andererseits rutscht ein blau-gelber Verteidiger aus, sodass Julius Wetzel nur noch am gut reagierenden Schlussmann vorbei schieben bräuchte, dieses Geschenk aber nicht annehmen mag und auch den Nachschuss vergeben die Cluberer kläglich.

 

Schließlich fasst sich Philipp Mayer ein Herz, lässt ein paar Gegenspieler aussteigen und schürtzt auf Heino, der endlich zum 1:0 durch die Hosenträger des Keepers einschürtzt. Die Heimmanschaft war kaum gefährlich, erhielt von den Friedrichstädter zu viele Schusschancen außerhalb des 16ers. Während der FSV ordentlich drauf ging. Die Schüsse gingen jedoch meist nur übers Tor, oder als bessere Rückgaben in die Arme von Ahnert, zweimal sogar an die Latte.

 

In der zweiten Halbzeit setzen die Mohnroten verstärkt auf's Kontern, und das sehr erfolgreich. Juli spielt einen Zuckerpass in die Schnittstelle auf Heino, der am Torwart vorbeigeht, zu weit abgedrängt wird, den Ball fast von der Grundlinie und auf der Grundlinie in Richtung Zentrale befördert, wo ein blau-gelber Fuß den Ball über die Linie drückt. Boris stellt anschließend um. Sascha Hofmann kommt für Wetzel. Hinten dicht lautete die Devise, mit Schöffel kommt für Heino noch ein frischer Stürmer für blitzschnelle Gegenstöße. Letztlich ist es aber Sascha Hofmann, der auf rechts geschickt wird, mutterseelenallein in den Strafraum ziehen kann, auf den Torwart zuhält und als alle mit einem Pass auf die mitgelaufenen Angreifer rechneten, schob Sascha einfach selber rein. Blanker Wahnsinn, das erste Tor für Sascha!!

 

Bemerkenswerter Weise spielten die Oderwitzer bis zum Schluss ausgesprochen fair, absolutes Gegenstück zu Post Bautzen, und versuchten spielerisch zum Erfolg zu kommen, anstatt zu kloppen. Eine Spielweise die uns sehr entgegen kam.

 

Einige Zuschauer unter den 252 hingegen wurden zum Spielende hin immer unfairer. Diverse, noch ertragbare, Anti-DSC-Gesänge, aber letztlich auch unakzeptable Verbal-Ausfälle gegen unsere Spieler, die lautstark als „schwul“ bezeichnet wurden. Schönes Zeichen der Mannschaft, die nach dem Spiel geschlossen zeigte, was sie von solchen Beleidigungsversuchen hält! „Der 19er ist schwul, der 16er ist alt!“. Na und?

 

Die Abreise gestaltete sich genial, der Sportdirekter fuhr uns erneut per Mannschaftsbus zum Bahnhof. Auf dem Weg zum Bahnhof wurde eine kostenlose Fischsemmel feil geboten, wobei bei gesundem Menschenverstand eigentlich Alarmglocken läuten sollten, wenn kostenlose Fischware angepriesen wird. Aber im Rausch des Sieges im Abstiegsgipfel, zur Beruhigung, noch lebe ich... Einige Fans vom FSV Oderwitz unterstellten uns zum Abschied applaudierend einen guten Support und wünschten alles Gute, während andere Besucher des Spiels unsere Abfahrt mit erhobenem Mittelfinger und Beleidigungen begleiteten.

 

Bilder: