Bezirksliga Ost

 

8. Spieltag | Mi., 21.11.2012 | 14:00 | Sportplatz Edisonstraße

 

 

SV Post Germania Bautzen

 

 

3:2(1:0)

 


Dresdner Sportclub 1898

 

 

Aufstellung: Becke - Harnath (86. Nowack), von Galen, Preißiger (C), Haase - Käseberg (76. Hoffmann), Hofmann (67. Sieradzki), Wetzel, P. Opitz - Hauptmann, Csobot

 

Tore: 1:0 Riedel (FE/ 44. Min), 2:0 Müller (60. Min), 2:1 Preißiger (FE/81. Min), 2:2 Sieradzki (88. Min), 3:2 Riedel (90.+2. Min) 

 

Besonderes Vorkommnis: gelb-rote Karte Hauptmann ( 90.+1.)

 

Zuschauer: 160

 

Bericht:

Zum Auswärtsspiel ging die Reise diesmal an die Baustelle Woltersdorf, Schleuse Ost, nur ohne Treppenhaus, das sich in die Höhe schlängelt. Dafür mit Unterstützung seitens der sanktpaulianischen Sternschnuppen vom gleichnamigen Fanclub des Magischen FC. Dem Glorreichen SC fehlte hingegen eine ganze Riege erfahrener Recken. Mit Nico Fuchs, Rico Niederlein und Marcus Zillich wurden gleich drei Säulen der Sportclub-Defensive vermisst, wobei „Fuchser“ und „Wade“ bisher noch nicht eine Partie verpasst hatten. Capitano „Preiße“ wird sich freuen, nun vorerst zum Dauerbrenner gekrönt werden zu können. Dafür musste unser „Sechser“ in der IV aushelfen und machte das streckenweise richtig gut.

 

Das Treten der Freistöße übernahm Julius Wetzel. Er, der jüngste Mann auf dem Platz, in einer Sportclubtruppe die im Schnitt 21,3 Jahre auf's Tableau brachte, schlug die ruhenden Bälle immer gefährlich in den Strafraum, wo unter anderem Preißiger eine große Chance auf Kosten einer Ecke vergab. Im Sturm wirbelte, neben dem Alterspräsidenten Andre Csobot, der nächste Jungspund, Lukas Hauptmann und versuchte den verletzten Heino zu vertreten, der ebenfalls wie Forgber fehlte. Nach 15 Minuten hätten beide die Führung erzielen müssen. Der steil geschickte Hauptmann umkurvte elegant des Gegners Schlussmann und legte in uneigennütziger Manier auf Csobie rüber. Alarm für Csobot Elf! Doch der, ob solch ungewohnter Selbstlosigkeit vollkommen irritierte Goalgetter, schoss mit einem sanften Innenseitenschuss den letzten Verteidiger der Postgermanen an und vergab die sichere Führung. Heino hätte den guten Csobi gar nicht in solch prekäre Situation gebracht und gleich selbst vergeben. Also lieber Lukas, das nächste mal lieber rein machen oder den Csobi halbhoch an der Strafraumkante anspielen, damit er ihn per seitwärts eingedrehtem Fallrückzieher vollstrecken kann. Solch Tore sind doch unter seiner Würde!

 

Nachdem sich Hauptmann einige male über das ziehend-zerrende Verhalten der Gastgeber beschwerte, stellte selbst der defätistische Sportclubanhang fest, dass die Postgermanen in der griechisch-römischen Disziplin die Nase weit vorne hatten. Wie auch immer er das fertig gebracht hatte, jedenfalls übersah der Linienrichter, wie ein in gelb gekleideter Verteidiger unserer Nummer 11 den V-Ausschnitt bis zum Bauchnabel verlängerte. Im Gegenzug, so belegt es zumindest das DSC-Fan-TV, brachte es ein Stürmer der Gegenseite fertig, über die eigenen Lauflatten zu stolpern. Harnath und Von Galen bildeten ein Spalier der Unschuld, durch das der Stürmer hinweg stürzte. Elfmeter zum Entsetzen der mitgereisten Anhänger des Dresdner Sportclub. Das Geschenk des Schiedsrichters nahmen die Hausherren dankend an und gingen in Führung.

 

Dieser Nackenschlag machte es den Gastgebern so ziemlich einfach, die Partie in der zweiten Halbzeit aus der eigenen Hälfte zu diktieren und sich auf Kick&Rush zu konzentrieren. Dadurch ergaben sich noch ein paar Kontersituationen, die nicht so ansehnlich genutzt wurden, wie ein Abspielfehler des ansonsten souveränen Stefan Haases. Müller nimmt den Ball mit und haut ihn trocken in die linke Ecke, Becke ist chancenlos und das Spiel so gut wie verloren. Doch der DSC kommt noch einmal zurück, weil die andere Paradedisziplin, das sogenannte "Fallen", den Hausherren nicht nur zum Vorteil gereichte. In des Lukas Hauptmanns Hacken war ein Postgermane gestolpert. Der Capitano verwandelte eiskalt!

 

Dass die physische Konstitution nicht unbedingt ein Pluspunkt unserer Equipe war, wurde schon beim Aufstellung nehmen vor dem Anpfiff klar. Dass der Unparteiische konsequent pfiff, sobald sich ein Einheimischer der Schwerkraft hingab, hatte schon etwas ziemlich Tragik-Komisches. Das sanfte Klappern der Heckbeschichtung schien für das Gespann jedenfalls kein Indiz für unfaires Spiel gewesen zu sein. Wer fällt hat recht! So auch nachdem der eingewechselte Olaf Sieradzki den Ausgleich erzielte. Zauberhaft hatte er einen Freistoß ins Tor geschlänzt! Doch die Freude währte nur kurz. Weil Lukas Hauptmann es sich erdreistete zum Ball zu gehen, der den Ball für nicht mehr kontrollierbar haltende Angreifer versuchte einfach einzufädeln und obwohl es beim Versuch blieb, hob selbiger ab. So flutschte dem Sportclub der hart erarbeitete Punkt wieder aus den Händen und weil das noch nicht Strafe genug ist, entschied der Schiedsrichter spontan, nach Gelb wegen Foulspiels und Elfmeter, noch mit Gelb-Rot für Lukas nachzulegen. Einfach unglaublich!

 

Der Schiedsrichter verhagelte mit seinen zweifelhaften Entscheidungen einen atmosphärisch gelungenen Ausflug nach Bautzen. Dazu trugen auch die gastfreundlichen Gastgeber ihren Beitrag bei. 3 Euro Vollzahler und 2 für den Studierenden musste an Eintritt gelöhnt werden, also alles wie beim Glorreichen. Tiefer in die Tasche musste jedoch für Pils und Bockwurst gegriffen werden. Und dann auch noch für Radeberger Bierverschnitt! Boykott! Bionade statt „Bier“! Zwei Euro hätte dieses Getränk gekostet, gleichfalls die Bockwurst. Im Gegensatz zu Niesky, brachte es der SV Post fertig, auch ohne großes Risikospiel-Bohei für Sicherheit zu sorgen. Die ulkig nummerierten Sitzschalen wurden vom Gästeanhang in Beschlag genommen und gegen Provokateure schritten die Ordner konsequent ein! Sehr vorbildlich!

 

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Bilder: