Bezirksliga Ost

 

18. Spieltag | Sa., 13.04.2013 | 15:00 | Parkstadion

 

 

SV Rot-Weiß Bad Muskau

 

 

2:0(2:0)

 


Dresdner Sportclub 1898

 

 

Aufstellung: Becke - Hoffmann (46. Wetzel), Niederlein, Fuchs, Harnath - Haase, Preißiger, Seifert, Schöffel (55. Heinrich), Forgber (63. Sieradzki) - Csobot 

 

Tore: 1:0 Niederlein (ET/36. Min), 2:0 Kölzow (38. Min) 

 

Zuschauer: 157

 

Bericht:

Am 2. Dezember 2006 war der Dresdner SC das letzte Mal beim SV Rot-Weiß Bad Muskau zu Gast. Vielen ist dieses Spiel in Erinnerung geblieben, weil wenige Tage vor dieser Partie der Gesamtverein die Wiederaufnahme des devianten Dresdner SC Fußball 98 beschlossen hatte und man davon ausgehen konnte, dass in Dresden-Friedrichstadt auch weiterhin der Ball unter der schwarz-mohnroten Fahne rollen würde. Dementsprechend ausgelassen war die Stimmung der Fans, denn in jenen Tagen des sportlichen und finanziellen Niedergangs konnte man als DSC'er nicht unbedingt positiv in die Zukunft blicken.

 

In sportlicher Hinsicht waren die Vorzeichen damals ähnlich, der DSC kämpfte gegen den Abstieg, während die Parkstädter oben mitspielen wollten. Ein gewisser Robert Gläsel kickte noch linkselbisch, ebenso wie Stefan Haase und Abteilungsleiter Zillich im Kader der Friedrichstädter standen. Starke Muskauer konnten das Spiel letzlich mit 1:4 gewinnen, was der Stimmung im Gästeblock allerdings keinen Abbruch tat, man feierte die Wiederaufnahme im Gesamtverein, die Mannschaft und natürlich auch sich selbst.

 

Nach also mehr als sechs Jahren machten sich wieder DSC-Fans auf den Weg zur Stadt an der polnischen Grenze, um ihre Mannschaft im Kampf gegen die Stadtoberliga zu unterstützen. Startpunkt für einige war das Ernst-Thälmann-Stadion zu Dresden, nach endlosen Kilometern durch das Oberlausitzer Outback erreichte man nach etwas 1,5 h Fahrtzeit schließlich das Städtchen im Neißetal. Ein Besuch im Fürst-Pückler-Park, immerhin UNESCO-Weltkulturerbe, war für uns kunst- und kulturbeflissene Feingeister natürlich Pflicht, ebenso wie ein kleiner kulinarischer Abstecher in den polnischen Teil der Ortschaft.

 

Am Stadion hatte sich indes nichts verändert, nur der hohe Eintrittspreis von 3,50 Euro sorgte für Verwirrung. Chefcoach Boris Lucic hatte Jan Becke das Vertrauen geschenkt, unseren Kasten sauber zu halten, Andre Kasischke nahm nach langer Zeit mal wieder auf der Auswechselbank Platz. Im Sturm begannen Csobot und Schöffel, da Heino noch nicht fit für 90 Minuten war und Lukas Hauptmann verletzungsbedingt pausieren musste. Ansonsten gab es kaum Überraschungen in der Startaufstellung, die meisten Fans waren wegen der schlechten Leistung der Vorwoche eher vorsichtig pessimistisch ob eines möglichen Punktgewinns der Schwarz-Mohnroten, und letztlich behielten sie auch recht.

 

In der ersten Halbzeit kamen die Friedrichstädter kaum aus der eigenen Hälfte, was auch am böigen Wind lag, der den DSC'ern ins Gesicht blies. Wenn es windig ist, sollte man mit flachen Bällen operieren, doch das klappte bei uns anfangs überhaupt nicht, da unsere Pässe mal wieder zu ungenau waren und der Gegner oft auch den entscheidenden Moment eher am Ball war. Die Gastgeber dagegen wussten den Rückenwind zu nutzen und erspielten sich ein ums andere mal gefährliche Torchance, die anfangs aber entweder vertändelt wurden oder vom heute stark parierenden Jan Becke entschärft wurden.

 

Bis zur 36. Minute hielten die DSC'er die Null, doch dann wurde vom Muskauer Rechtsverteidiger Jaroslaw Kasperczak eine Flanke in unseren Strafraum geschlagen, die Rico Niederlein selbst ins Tor köpfte. Er hatte dabei Pech, da der Ball vom Innenpfosten ins Tor trudelte, jedoch hätte eine bessere Kommunikation mit dem herauseilenden Jan Becke diesen Treffer verhindern können. Nur zwei Minuten später klingelte es abermals im Kasten des DSC, Sebastian Kölzow ließ mit einer nicht besonders trickreichen Finte Niederlein stehen, Elias Hoffmann schaute dabei nur zu, und Kölzow konnte mit einem platzierten Linksschuss seinen 10. Saisontreffer feiern.

 

In Halbzeit zwei wollte sich der DSC noch einmal zurück in die Partie kämpfen, was nun auch ganz gut klappte, aber aufgrund der kompromisslosen Verteidigungsarbeit des Gastgebers konnten wir uns keine wirklich gefährliche Torchance erspielen.

 

So steht nun ein 0:2 zu Buche. Kampf, Einsatz und Wille stimmten, nur zeigte das Team zum wiederholten Male viele spielerische Unzulänglichkeiten, beispielsweise beim Kopfballverhalten. Wir müssen in den nächsten Spielen konzentrierter, konsequenter und abgeklärter auftreten, dann werden wir die Klasse auch halten.

St.Germain

 

Bilder: