Bezirksliga Ost

 

20. Spieltag | So., 28.04.2013 | 15:00 | Sportplatz See

 

 

SV See 90

 

 

2:0(0:0)

 


Dresdner Sportclub 1898

 

 

Aufstellung: Becke - Mayer, von Galen, Fuchs, Haase (78. Seifert) - Harnath, Preißiger, Schöffel (63. Käseberg), Wetzel - Heinrich, Hauptmann (71. Csobot) 

 

Tore: 1:0 Szynke (52. Min), 2:0 Klug (81. Min) 

 

Zuschauer: 175

 

Bericht:

Bezirksliga Ost, 20. Spieltag. SV See 90 vs. Dresdner Sport-Club 1898. Das ist wie Milton Keynes Dons vs. Preston North End. Oder Anschi Machatschkala vs. Torpedo Moskau. Red Bull Salzburg vs. Wiener Sportklub. Parvenü vs. verarmter, alter Stadtadel. Erkaufter Erfolg vs. Ehrenamt. Kommerz vs. Tradition.

 

Ganz so einfach sollte man es sich natürlich nicht machen, doch muss man den Verein SV See 90 sicherlich unter anderen Gesichtspunkten als "normale" Bezirksligisten betrachten. Gegründet 1978 als kleiner Dorfverein und nur auf Kreisebene aktiv, gab es in den 2000'er Jahren einen Boom. Lokale Sponsoren nahmen sich dem Verein an und steckten viel Geld hinein, die Mannschaft wurde verstärkt, man baute eine schicke Tribüne. 2007 stieg man in die Bezirksklasse auf, 2010 wurde man Bezirkspokalsieger. Doch bereits in der vergangenen Saison gab es erste Brüche im Vereinskonstrukt, ein Großsponsor stieg aus, da der See'er Trainer einen Filius jenes Sponsors nicht aufstellte. Besagter Gönner wechselte mit seinen Söhnen zum FV Eintracht Niesky, wo inzwischen ja auch genug monetäre Mittel vorhanden sind, um mit erfahrenen Spielern und nicht gerade billigem Übungsleiter an der Landesliga anzuklopfen.

 

Dem SV See wird der Bezirksmeistertitel nicht mehr zu nehmen sein, doch auf die Landesliga wird man verzichten müssen, da man das Nachwuchssoll nicht erfüllen kann. Es wird sich zeigen, ob man diesen Verein noch lange im Bezirksfußball sehen wird, Vereine wie Gnaschwitz-Doberschau haben es vorgemacht, wie schnell man weg vom Fenster ist, wenn man vom Sponsor sitzen gelassen wird und in Zeiten, als die Vereinskasse gefüllt war, nicht auf Nachhaltigkeit gesetzt hat. Und mal ehrlich, auch unser DSC hat ja eine ähnliche Entwicklung durchlaufen, wenn auch in etwas anderen Dimensionen, doch mit den Nachwirkungen haben wir selbst heute noch, mehr als ein Jahrzehnt später, zu kämpfen.

Aber Fußball wurde natürlich auch gespielt. Von Anfang an überraschten die Friedrichstädter ihre zahlreichen Anhänger, die nach langer Zeit mal wieder einen ordentlichen Support hinlegten, mit einer einer starken Leistung. Auf dem See'er Naturrasenplatz war zu keinem Zeitpunkt ein Niveauunterschied zu sehen, wir waren dem Kontrahenten absolut ebenbürtig. Dass wir aus der verbissen geführten Partie letztlich keine Punkte mitnehmen konnten, war der individuellen Klasse einzelner Spieler der Gastgeber geschuldet. Und das wir uns zu wenige klare Torchancen erspielen konnten, Lukas Hauptmann traf nach einer schönen Kombination nur die Latte, Martin Käseberg wurde bei einem Sturmlauf vom gegnerischen Torhüter rotwürdig von den Beinen geholt, der fällige Freistoß brachte aber keinen Erfolg, Heino traf kurz vor Ultimo freistehend nur den Keeper. Nervig für die Gästefans war das extrem auffällige Zeitspiel des Tabellenführers, welches bereits nach dem Führungstreffer in der 52. Minute einsetzte. Wenn man kaum Nachwuchsmannschaften hat, kann man natürlich auch keine Balljungen erwarten, aber dann sollten wenigstens genügend Ersatzbälle bereit liegen. Doch diese wurden Trainer der Gastgeber nur widerwillig und nach mehrfacher Aufforderung herausgegeben, Spielerwechsel dauerten eine halbe Ewigkeit. So brachten uns die See'er immer wieder aus dem Rhythmus, so dass am Ende nichts zählbares heraussprang.

Unsere Mannschaft wurde dennoch von den Fans gefeiert, wenn unsere Spieler dieses Niveau weiterhin auf den Rasen bringen sollten, braucht sich kein DSC-Anhänger Sorgen um den Klassenerhalt zu machen. Ein Sonderlob muss noch an unseren A-Jugendlichen Julius Wetzel ausgesprochen werden, wie er die routinierten Gegenspieler ein ums andere mal eiskalt abkochte, ist aller Ehren wert.

 

St.Germain

 

 

Let's consider a change of scenery
It's getting boring by the sea
Pictures, pictures, pictures: