Bezirksliga Ost

 

6. Spieltag | Sa., 06.10.20012 | 15:00 | Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion

 

 

Hoyerswerdaer SV 1919

 

 

3:3(0:1)

 


Dresdner Sportclub 1898

 

 

Aufstellung:  Remwolt - Niederlein, Zillich (72. Harnath), Fuchs, Forgber - P. Opitz, Preißiger, Sieradzki (54. Wetzel), Hofmann - Csobot (78. Kuon), Heinrich 

 

Tore: 0:1 Csobot (45. Min), 1:1 Wenzel (58. Min), 1:2 Heinrich (60. Min), 2:2 Pfennig (68. Min), 3:2 Schönwald (81. Min), 3:3 Harnath (86. Min)

 

Zuschauer: 81

 

Bericht:

 

Die zweite Bustour diese Saison und wieder prächtige Stimmung und wieder drei Tore von unserem geliebten Sportclub. Der versprochene Ausflug ins Zuse-Museum fiel zwar flach, doch der Bus war trotzdem voll. Ein paar Plätze blieben frei, das aber nur weil das vermietende Unternehmen einen größeren Bus schickte, als bestellt.

 

Der Gegner an diesem Wochenende heißt Hoyerswerdaer SV 1919. Da bei vielen Mitreisenden großes Unwissen über den Opponenten vorherrschte, hier ein kleiner Abriss der Vereinsgeschichte: Gegründet wurde der HSV als SVH 1919 im Jahre 1919, quelle surprise. Dieser existierte, ihr werdet es bereits vermuten, bis 1945, quelle surprise again. Die Neugründung hieß? Quelle surprise zum dritten: SG Hoyerswerda. Daraus wurde schnell die BSG Kreisrat Hoywoy. Das ist doch mal ein Name, staatstragend. Wer es nicht weiß, hinter dem Namenszusatz Einheit verbarg sich zu DDR-Zeiten zumeist eine staatliche Verwaltungseinheit als Hauptsponsor. So beim SC Einheit Dresden, und so auch beim bald als Einheit Hoyerswerda firmierenden HSV. Das war aber nicht sonderlich lange en vogue und so wurde aus Einheit Aufbau. Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereiches des Grundgesetzes wurde aus Aufbau wieder 1919. 2001 wird fusioniert, mit dem ESV Lok Hoyerswerda. Neuer Name: SpVgg Hoyerswerda 1919. Die SpVgg schlug der DSC 2006/2007 zweimal in der Bezirksliga Dresden, am Ende stiegen dennoch die 98er als 14. von 16 ab, während die 19er als 13. die Klasse hielten. Der DSC ging in die Bezirksklasse und die SpVgg fusionierte mal wieder. Dieses mal mit dem Hoyerswerdaer SV Einheit. Seitdem trägt der Verein den klangvollen Namen Hoyerswerdaer SV 1919.

 

Den Großteil seiner jüngeren Vereinsgeschichte stand der HSV im Schatten der 1956 gegründeten BSG Aktivist Schwarze Pumpe. Diese nannte sich ein paar Dekaden später FSV Hoyerswerda. Mit selbigem kreuzte der Sportclub auch ab und an in der Oberliga die Klingen, bevor es für beide Vereine ziemlich Synchron bergab ging. Während es für den DSC von der dritten in die achte Liga ging, stürzte der FSV bzw. der FC Lausitz von der vierten bis in die achte Liga. Nach kurzer Rückkehr in die Bezirksliga ging es wieder zwei Ligen runter. Zur Zeit befindet sich der FCL auf dem letzten Platz der ewag-Kamenz-Liga Staffel II.

 

Warum ich das erzähle? Eigentlich ist das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion das Stadion des FC Lausitz und der HSV kickte eigentlich "Am Adler". Als Primus der Stadt kickt nun aber 1919 im 11.000 Menschen fassenden Stadion, was scheinbar niemanden der Einheimischen interessiert, uns aber durchaus verzückte. Wann spielten wir das letzte mal auswärts in einem richtigen Stadion? Jaja, letztes Jahr bei Rotation zum Beispiel. So wirklich ein Auswärtsspiel war es nicht. 81 Zuschauer, die offizielle Zahl. Davon handgezählte 54 Anhänger der Rothemden. Aber schon beim eigenhändigen Durchzählen konnte festgestellt werden, dass mehr als 100 humanoide Lebensformen durch Anwesenheit glänzten. Dennoch etwas enttäuschend für die 36.000-Einwoher-Stadt.  Immerhin gilt der HSV als Aufstiegsfavorit in die Landesliga. Vielleicht sind die Eintrittspreise schuld? 3,50 durften berappt werden! Ohne Ermäßigung, Schimpf&Schande!! Spaß beiseite, dafür, dass wir in einem richtigen Fußballstadion kickten durften, ein halbwegs tolerabler Preis! Sorry lieber Kay ;). 2,00 für das prächtige Landskron ist auch in Ordnung! Steak und Bratwurst wurden keiner Qualitätskontrolle unterzogen, O-Ton jedoch: "Geile Wurst!"

 

Das Spiel war ebenfalls richtig geil. Eigentlich war Hoyerswerda in der ersten Halbzeit ziemlich überlegen. Doch die besten Chancen konnten von Remwolt und seiner Abwehr zunichte gemacht werden. Kurz vor der Pause dann eine schöne Einzelaktion von Christian Heinrich, die zur schmeichelhaften Halbzeitführung führte. Zillich hatte einen Freistoß in die gegnerische Hälfte geschlagen und Heino den Ball behauptet, er setzte sich im Strafraum durch und spielte mustergültig auf den sich freilaufenden Csobot. Der brauchte bloß noch eiskalt einschieben. Dann war Pause.

 

Nachdem Hoywoy in Halbzeit 1 beste Chancen liegen ließ, nutzten sie einen Abstimmungsfehler von Remwolt und Forgber zum 1:1-Ausgleich. Im Gegenzug erzielte Heino endlich sein erstes Saisontor, nach Zuckerpass von Julius Wetzel. Keine zehn Minuten später kommt Hoyerswerda wieder zum Ausgleich. Aber der DSC ist nun spielbestimmend und drückt auf die erneute Führung. Zwei schöne Freistöße kann der gegnerische Hüter ansehnlich entschärfen. Doch plötzlich führt Hoyerswerda mit 3:2. Aber unsere Jungs ließen sich nicht hängen. Nach schicker Flanke von Philipp Opitz haut Gregor Harnath die Murmel ins Netz. Goldenes Händchen von Boris Lucic. Der eingewechselte Wetzel bereitet die Führung vor, der ebenfalls eingewechselte Harnath erzielt den Ausgleich.

 

Nach dem Spiel divergierten die Einschätzungen ein wenig auseinander. Während die Mannschaft sich ein wenig enttäuscht über die aus ihrer Sicht vergebene Chance auf drei Punkte ärgerte, zeigten sich die Fans mit dem Punkt und dem Spiel überaus zufrieden. Die Stimmung war sensationell! "Vielen Dank für die Unterstützung - wie immer sensationell - wir haben immer Heimspiel." (Rico Niederlein)

 

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