Stadtoberliga Dresden

 

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10. Spieltag | So, 13.11.2011 | 11:00 | Meschwitzstraße

Sportfreunde 01 Dresden Nord

Dresdner Sportclub 1898

Aufstellung: Janakiew - Haase, Zillich, Niederlein, N. Opitz - P. Opitz (46. Kahl), Preißiger, Kuon (83. C. Hoffmann), Hofmann - Heinrich, Barthel (61. Csobot)


Tore: 1:0 Kirsche (4. Min), 1:1 Heinrich (FE/20. Min), 2:1 Röthig (23. Min), 2:2 Preißiger (36. Min), 2:3 Csobot (64. Min), 2:4 Kuon (HE/76. Min), 2:5 Heinrich (88. Min) 

 

Besonderes Vorkommnis: 75. Min rote Karte Hoy (Handspiel) 

 

Zuschauer: 144 (85 Sportclubberer)

 

Bericht:

Das Auswärtsspiel des Jahres also. Sportfreunde 01 Dresden-Nord gegen den Dresdner Sportclub von 1898. Friedrichstadt gegen Albertstadt. Kurfürst gegen König. Die Rothosen gegen die Rothemden. Viel Tradition hüben wie drüben. Viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede.

 

Gemeinsamkeiten stechen schon ins Auge, wenn man nur die Kurzfassung der Vereinsgeschichte auf der Homepage der Nulleinser überfliegt. Die erfolgreichen Zeiten beider Vereine reichen weit in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Laut Programmheft hatten die Sportfreunde in den Zehner Jahren, damals noch unter dem Namen Fußballring, die Spitzenposition im Dresdner Fußball inne, verloren diese aber im Laufe der Zwanziger an den Glorreichen.

 

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Sportfreunde ebenfalls aufgelöst und unter selbigem Namen im Jahre 1990 wieder gegründet. Zu Zeiten der zonalen Zweiheit wechselten die Vereinsnamen ein wenig: Aus der SG Neustadt wurde die BSG Bau-Union-Süd Dresden, daraus die BSG Aufbau Dresden-Mitte. Die regionalen Zuordnungen „Mitte“ und „Süd“ bleiben schleierhaft.

 

Jedenfalls konkurrierten die Sportfreunde an ihrer alten Spielstätte  an der Bärnsdorfer Straße mit den Dresden Monarchs um Trainingszeiten, was schließlich dazu führte, dass die Sportfreunde an die Meschwitzstraße umzogen und 2001 mit dem SV Dresden-Nord zu den Sportfreunden 01 Dresden-Nord fusionierten. Anschließend machten es sich die MNRX zur Aufgabe die Glorreichen im heiligen Heinz-Steyer-Stadion mit ihrer Fussballabart zu terrorisieren.

 

Wiederrum laut Programmheft, das nebenbei sehr ansprechend gestaltet und zum Sonderpreis von 50 Cent erwerbbar ist, gab es das letzte Aufeinandertreffen beider Teams am 03.12.1944. Im Heimischen Gehege trennten sich die Kontrahenten mit 2:2. Zum preisgünstigen Stadionheft gesellte sich die preisgünstige Studentenvariante von 1,50€ Eintritt, Vollzahler 2,50€.

 

Gespannt gewesen war der Gästeanhang im Vorfeld. Nachdem in einer Propagandaschlacht die Neustadt mit Ansetzungsplakaten überzogen wurde, rechnete man schon mit gut und gerne 200-250 Zuschauern. Letztlich fanden sich 144 Zahlende an der Meschwitzstraße ein. Darunter eine Meute um die 80-90 Leute, die sich der schwarz-roten Fahne verbunden fühlen. Das nächste Mal das Spiel vielleicht nicht auf um Elf ansetzen, dann kommen bestimmt auch mehr Zuschauer. Ansonsten kann man sich das Geld für die Plakate auch sparen.

 

Mit schwarzen und roten Plastikfähnchen wurde der Einlauf untermalt. Und es folgte ein zierliches Ha-Ho-He. Ansonsten war nicht viel Stimmung angesagt. Da sich aber auch auf Heimseite niemand hingerissen fühlte, abgesehen eines dezent unterschwelligen Trommelns, geht der Supportpunkt an die Gäste.

 

Immerhin gab es Stadionmusik, dazu einen Stadionsprecher. Fast paradiesische Zustände im tristen Stadtoberligalltag. Auch sonst eine recht friedliche Atmosphäre, wie man sie sich wünscht, ohne Anfeindungen oder Hass. Kulinarisches Urteil fällt leider aus, da der Großteil des wochenendlichen Fußballbudgets in den Erhalt der Leipziger Hauptbahnhofs HotDogCuisine floss.

 

Abschließend noch etwas zum Spiel. Das gesamte Spiel war der DSC optisch überlegen und bestimmte die Partie. Zweimal gingen die Sportfreunde durchaus verdient in Führung, weil die mohnrote Hintermannschaft große Probleme mit den pfeilschnellen Spitzen der Rothosen hatte und diese sich trotz Feldunterlegenheit ein Chancenplus erarbeiteten.

 

In der zweiten Hälfte, inklusive der letzten Minuten der ersten Halbzeit nachdem Ausgleich, erarbeiteten sich die Lucic-Schützlinge dann auch einige Chancen und schließlich der eingewechselte Csobot brachte mit seinem Jokertor die Wende. Nach der berechtigten Roten Karte, nach Handspiel auf der Torlinie, war das Spiel gegessen und die Gegenwehr der Heimmannschaft gebrochen.

 

Exklusiv möchte hier die Leistung des Schiedsrichters gelobt werden, denn diese war heute einfach sensationell gut, wie die Leistung der Mannschaft in Halbzeit Due.

Der Sportclub macht wieder Spaß!!!

 

Bilder: