Stadtoberliga Dresden

 

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07. Spieltag | Sa, 08.10.2011 | 15:00 | Heinz-Steyer-Stadion

Dresdner Sportclub 1898

SSV Turbine Dresden

Aufstellung: Janakiew (46. Horn) - Niederlein, Zillich, Kahl, Forgber - Haase, Preißiger, Rittner, S. Hofmann (63. Kuon) - Heinrich, Csobot (69. T. Hoffmann)


Tore: 1:0 Rittner (41. Min), 1:1 Schöne (71. Min), 1:2 Klausnitzer (90. + 2)


Zuschauer: 183

 

Bericht:

Keine Ahnung wann die erste Männermannschaft des glorreichen Dresdner SC das letzte Mal ein Pflichtspiel gegen die Mannen des SSV Turbine Dresden bestreiten musste. Dieses Jahrhundert scheidet höchst- wahrscheinlich aus. Es ist jedoch gar nicht so unwahrscheinlich, dass es noch nie eine der geartete Begegnung gegeben habe.

 

Sicher hingegen ist, dass Guts Muts Dresden, der Johannstädter Vorgängerverein des SSV von 1933 bis 1940 gemeinsam mit dem DSC in der höchsten Liga, der Gauliga Sachsen kickte und über mehrere Jahre Dresdens sportliche Numero Zwo gewesen ist. In der Saison 1938/39 verloren die „Lilien“ diesen Rang an die Sportfreunde Dresden und stiegen im darauffolgenden Jahr aus Gauliga ab. Der größte Erfolg ist die Mitteldeutsche Meisterschaft von 1923. Die Johannstädter sind damit der einzige Dresdner Verein, neben dem DSC, der diesen Titel erringen konnte. Guts Muts qualifizierte sich damit für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Verlor aber im ersten Spiel, im Viertelfinale, gegen den späteren Deutschen Meister, dem Hamburger SV vor 20.000 Zuschauern in Altona mit 0:2.

 

Laut Wikipedia unterlagen die „Lilien“ im „letzten Spiel als SV Guts Muts am 17. Dezember 1944 […] dem Ortsrivalen Dresdner SC mit 0:1.“ Fast 67 Jahre nach diesem letzten Aufeinandertreffen, gastierte die Turbine im Heinz-Steyer-Stadion. Viel war im Vorfeld im sogenannten „Fratzenkatalog“ gepostet wurden. Doch zum Spiel blieb es auf beiden Seiten eher ruhig. Die Heimanhänger begnügten sich mit seltenem und eintönigem Support, die Gäste feierten lediglich nach dem Siegtreffer und erschöpften sich ansonsten in mellyseskem Brunftverhalten und Testosteron gesteuertem Gegrunze.

 

Auf dem Rasen begann der DSC mit den besseren Argumenten und war überlegen. Hatte die eine oder andere Chance, vergab diese jedoch kläglich. Gar nicht kläglich, stellte unsere Nummer Eins sein Können unter Beweis. Denn als die Chancenverteilung mehr und mehr in Richtung Gäste kippte, rettete Victor mehrfach. Mitten in der Druckphase der Turbinen, erlief sich Marcus Zillich einen schlecht getimten Querpass und trug den Ball über das gesamte Feld, spielt letztlich auf Christian Heinrich, welcher sich wiederum stark im gegnerischen Strafraum durchsetzt und auf den von allen Geistern verlassenen Rittner querlegt. Dieser kann unbedrängt zur schmeichelhaften Führung für den Sport-Club einschieben.

 

In der Pause musste der verletzte Victor Janakiew ausgewechselt werden. Zu seinem ersten Saisoneinsatz im DSC-Dress kam damit Rückkehrer Stefan „Horni“ Horn. Auch er lieferte eine gute Leistung und machte mehrere Großchancen der Gäste zunichte. Diese glichen nach einer Ecke aus und erzielten in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Durchaus verdient, für die Rothemden aber umso dusseliger. In der Nachspielzeit bekommt der DSC drei Freistöße zu gesprochen und Frank Rittner bekommt nicht einen davon gefährlich aufs Tor. Der dritte Versuch mündet in einem Tempogegenstoß und Horni hat gegen den mustergültig frei gespielten Klausnitzer keine Chance. Daraufhin beendet der so genannte„Schiedsrichter“ die Partie.

 

Wobei sich bei der Bezeichnung „Schiedsrichter“ für dieses selbstherrliche Gespann an Narzissen alle Nackenhaare sträuben. Der seinen, vom lukullischen Genuss gezeichneten Wanst vor sich her schiebende, so genannte „Linienrichter“ entschied auf absurdeste Weise, in jeder erdenklichen Situation auf Abseits und nahm so unseren stärksten Trumpf aus dem Spiel. Andererseits gingen die Verteidiger der „Lilien“ auch nicht gerade zimperlich in die Zweikämpfe, oft am Rande der Legalität, bekamen dafür aber seltenst vom „Schiedsrichter“ die Grenzen aufgezeigt. Meiner Meinung nach verwehrt das Gespann mindestens einen, wenn nicht sogar zwei Elfmeter. Letztlich nur die Krone auf die bisher dargebotenen Absurditäten, seitens der Unparteiischen, aber vor allem der „Linienrichter“, die sich in Tiraden gegen Zuschauer und Offizielle ergehen und sogar die Spieler anpöbeln. Auch die Weisheit, jeder bekäme die Schiedsrichter, die er verdiene, gerät hier an die Grenzen des Zumutbaren. Quo vadis?

 

Ob die Beobachtung durch ein Lehrgespann des Sächsischen Fußballverbandes zur Besserung beiträgt, darf bezweifelt werden. Dennoch geht der Sieg für den SSV Turbine in Ordnung. Bleibt zu hoffen, dass der DSC am kommenden Wochenende in Radeberg in die Spur zurück findet. Danach sind erst einmal ein paar Wochen Pause.

 

Lediglich die Pokalpartie gegen die zweite Vertretung des Post SV versorgt ein wenig Abwechslung. Es sei gedankt, dass die Partie verlegt und vom ursprünglich Zeitpunkt 08:45 auf 15:00 verschoben wurde, wenn auch monetäre Argumente den Ausschlag gegeben haben dürften, als die Sorge um ein ausreichendes Schlafpensum und eine fanfreundliche Anstoßzeit. Als Vorspiel gibt es auf der Hebbelstraße übrigens die Bezirksligapartie Post SV – Königswartha.

 

Das Lied zum Wochenende:

Die Highlights:

 

Fotos: