Stadtoberliga Dresden

 

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18. Spieltag | S0, 18.03.2012 | 14:00 | Emerich-Ambroß-Ufer

 

Eisenbahner Sportverein Dresden

Dresdner Sportclub 1898

 

Aufstellung: Horn - N. Opitz, Zillich, Haase, Forgber - Hofmann (46. Wetzel), Preißiger, P. Opitz (46. Rittner) - Kuon (72. Barthel), Heinrich - Csobot

 

Tore: 1:0 Funke (31. Min), 1:1 Heinrich [FE] (74. Min), 1:2 Heinrich [FE] (86. Min) 

 

Besonderes Vorkommnis: 89. Min gelb-rote Karte Passek [ESV] (wg. Meckern) 

 

Zuschauer: 64(64 Sportclubfans)

 

Bericht:

Glück, glücklicher, DSC!

 

„Sommer, Palmen, Sonnschein, was kann schöner sein?“ Schmuddelwetter und ein Kantersieg für den Sportclub zum Beispiel. Nachdem der Tabellenführer einen Tag zuvor nur 1:1 spielte, reichte dem DSC schon ein 9:0 Auswärtsseig um den Thron zu erklimmen.

 

Und der wildgewordene Hochmut brach sich auch schon Bahn. Aus mehreren Kehlen frohlockte die überbordende Euphorie. So manchen Aussagen zu Folge schienen wir 10 Spiele vor Toresschluss bereits durch und in so manchen Augen schien der Torerückstand auf Zschachwitz bereits im Vorbeigehen beim ESV egalisiert.

 

Doch da wurde die Rechnung ohne den Schaffner gemacht. Und der zog erst mal Kräftig an der Euphorienotbremse. In Person von August Funke, der einen Freistoß direkt ins Tor von Stefan Horn bugsierte. Horni vertrat den etatmäßigen Stammkeeper Victor, der sich bei der Gartenarbeit am Rücken verholt hatte. Der DSC schien aufgewacht und erarbeitete sich fast eins zwei Chancen. Doch die wirklichen Großchancen hatte weiterhin der ESV und mit sehr viel Glück kam der Sportclub nur mit einem Tor Rückstand in die Halbzeit.

 

Trotz Doppelwechsel bot sich in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Der den verletzten Niederlein in der Innenverteidigung vertretende Haase hatte zunächst die größte Chance, als er sich durch mehrere Gegner hindurch tankte und den Ball nur knapp neben das Tor setzte. Vom ESV kam Mitte der zweiten Hälfte nicht mehr viel. Auf Konter lauernd mauerten sich die Eisenbahner im Strafraum regelrecht ein.

 

Im Angriff des Dresdner SC schien nur Christian Heinrich Normalform zu haben. Zweimal hatte er sich auf Rechtsaußen durchgesetzt und regelrechte Paradeflanken geschlagen. Doch zunächst Csobot und dann Rittner nüschelten den Ball neben das Gebälk. Als nächstes durfte Kuon noch sein Glück versuchen, doch der scheiterte ebenfalls mit einem Schüssschen am Keeper der Lokführer.

 

Unsere Jungs hatten es aber auch nicht leicht. Der gewässerte Hockeyplatz des ESV sucht in unseren Ligen seines Gleichen. Als sich der Sportclubanhang langsam mit dem Spiel abgefunden hatte, war es Andre Csobot der im Strafraum gefoult wurde. Christian Heinrich schnappte sich, ohne viel Schnick-Schnack-Schnuck, den Ball und verwandelte eiskalt!

 

Der opportunistische Gästeanhang legte eine Metamorphose hin, von zu Tode betrübt zu des Optimismus fette Beute. Schien gerade eben noch alles hin, war jetzt wieder alles drin. Dieselben die eben noch Jahre währende Stadtoberligatristesse zeichneten, malten nun wieder die blühendsten Bezirksligafantasien, in den buntesten Farben. Die bisherige DSC-Saison gefasst in einem Wimpernschlag.

 

Aber die Freude währte nur kurz. Der Ausgleich war nicht das erhoffte Fanal zum Auftakt der Schlussoffensive. Stattdessen taten sich die Lucic-Schützlinge weiterhin schwer, gegen die massierte ESV-Verteidigung anzukommen. Schon motzte der Anhang wieder gegen alles was Mohnrot trug. Doch unsere Helden, mit der ominösen Fahne auf der Brust, ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Schließlich war es „Uns Heino“ der in den Strafraum und am Gegenspieler vorbei zog, sowie sogleich von selbigem gelegt wurde.

 

Erneut Elfmeter und die Führung durch Christian Heinrich, der diesmal gleich auf Anlauf verzichtete und kaltschnäuzig einschob! Sofort grinste sie wieder. Die hässliche Fratze der selbstüberschätzenden Hochnäsigkeit: „Solche Schweinespiele gewinnt nur ein Aufsteiger.“ Die Mannschaft ließ sich bereitwillig feiern. Und nach so einem nervenraubenden Spiel gönnte man sich noch das ein oder andere Kaltgetränk.

 

Bilder: