Stadtoberliga Dresden

 

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11. Spieltag | Sa, 19.11.2011 | 14:00 | Heinz-Steyer-Stadion

Dresdner Sportclub 1898

SV Helios 24 Dresden

Aufstellung: Janakiew - Forgber, Zillich, Niederlein, N. Opitz - P. Opitz, Preißiger, Kuon - Csobot, Heinrich, C. Hoffmann (71. Kühnel) 

 

Tore: 0:1 Voigt (HE/59. Min), 1:1 N. Opitz (63. Min), 1:2 F. Berger (70. Min), 2:2 Heinrich (77. Min), 3:2 (Preißiger (90.+1. Min) 

 

Besonderes Vorkommnis: 79. Min Gelb-Rot R. Berger [Helios] 

 

Zuschauer: 124

 

Bericht:

Zum letzten Spiel der Englischen Woche, darin das erste Heimspiel, begrüßte der DSC die Söhne des Hyperion und der Theia. Von ihrer eigentlichen Aufgabe abgelenkt, nämlich den Sonnenwagen über das Steyer-Stadion zu lenken, blieb dem geneigten Fußballmasochisten nur ein trübes Schmuddelwetter vorbehalten.

 

Mit 125 Zuschauern hatten sich auch nicht geraden Massen ins Ostragehege verlaufen und nach Fahnen aufhängen stand niemand das Gemüt. Dem Fußball leicht überdrüssig, präsentierten sich auch beide Viertelfinalverlierer in rot-schwarz und gelb-blau.

 

Eine an Höhepunkten sehr arme erste Halbzeit bot Fußballmagerkost. Der DSC hatte zwar Gelegenheiten um in Führung zu gehen, vergab diese aber fahrlässig. Dem Spiel mangelte es an Einsatz und Biss, denn beide Mannschaften machten einen ziemlich ermatteten Eindruck, nach einer anstrengenden Pokalwoche. Drei Spiele innerhalb von sechs Tagen sind schon ein wenig fies vom Verband.

 

Dies schien sich auch im zweiten Abschnitt nicht zu bessern. Bis der, in den ersten 45 Minuten recht geradlinig, etwas lasch, aber geradlinig, pfeifende Schiedsrichter auf Handelfmeter entschied. Abwehrrecke Marcus Zillich hatte die Murmel nach einer etwas unkontrollierten Oberschenkelannahme an die linke Patsche bekommen. Während die Heloten frohlockten, blickten sich die Friedrichstädter schockiert an, wie eingefleischte Cineasten, nach dem vierten Teil von Indiana Jones.

 

Über die Rechtmäßigkeit der Entscheidung lässt sich streiten, einer repräsentativen Umfrage in der Redaktion zu Folge, war das Handspiel jedoch unabsichtlich und damit nicht elfmeterwürdig. Betrug würden manche Herren meinen! Doch der Ball zappelte, obwohl Victor die Ecke ahnte, im Netz.

 

Die Konsternation im Heimbereich hielt nicht lange an und der Heimanhang forderte vehement den Ausgleich. Nur wenige nervositätsbedingte Zuckungen der linken Augenbraue später, zappelte der Ikosaeder auch im Netz. Nico Opitz köpfte nach Capitano Freistoß ein.

 

Nun wiederum sorgte erneut der Schiedsrichter für Aufregung, Victor wurde im Fünfmeterraum leicht angegangen, die Betonung liegt auf leicht, und ließ die Kuller nach Flanke fallen, sodass Berger die Väter von Phaeton erneut in Führung brachte. Torwart- oder Schiedsrichterfehler ist hier die Frage. Am Ende beides. Nachdem Heino den erneuten Ausgleich besorgte, verabreichte der Unparteiische weitere Aufregung mit strittigen Entscheidungen.

 

Nachdem Bergers Bruder Berger für eine Notbremse nur die Gelbe sah, aber bereits vorverwarnt gewesen ist, spielten die Sonnenwagenlenker nur noch zu zehnt. Die letzten Minuten des Spiels avancierten zur Nervenschlacht. Die Rothemden suchten verzweifelt nach Mitteln und Wegen in den gegnerischen Strafraum der mauernden Gäste, scheiterten aber an Kraft- und Ideenlosigkeit.

 

Nach einem angeblichen Handspiel, Mensch hoffte im Strafraum, entschied der Schiedsrichter auf Weiterspielen, nachdem gefühlte 120 Sekunden ins Land gestrichen waren und der Ball bereits am anderen Ende des Spielfelds weilte, beriet sich selbiger doch noch einmal mit seinem Assistenten und entschied überraschenderweise auf Freistoß. Zillich schleppte den Ball quer übern Platz in Richtung ominösen Punktes. Der Referee meinte jedoch, entgegen unserer Hoffnungen, dass das Handspiel außerhalb der magischen Begrenzung stattfand.

 

Nach eingängigem Studium des Beweismaterials, kommt der geschulte Beobachter jedoch zu dem Schluss, dass der blau-gelbe Verteidiger zwar mit seinem rechten Bein im Strafraum steht, das zum Ball gehende Patscherschen jedoch außerhalb am Ball fuchtelte.

 

In der Minute 90 + 1 tat sich dann Unglaubliches. The incredible Preißiger netzte mit einem traumhaft getretenen Freistoß zum 3:2 für den glorreichen Sportclub ein. Das zweite Ligaspiel in Folge dreht der DSC einen zweimaligen Rückstand noch in einen Sieg. It’s unbelievable. Finale furioso.

 

Nach einem in die Wolken getretenen Freistoß für die Gäste war auch Schluss und auf der Gästebank herrschte verständlicherweise Frust. Der vor schwierige Entscheidungen gestellte Schiedsrichter, hatte diese etwas strittig gefällt, aber Niemanden benachteiligt, doch beiden Seiten genug Anlass gegeben sich so zu fühlen.

 

Nach ein paar verbalen Nicklichkeiten und unrühmlichen Gesten hatten sich die Gemüter beruhigt und bei einem Bier wurde das Ganze noch einmal freundlich ausgewertet. Von Ausschreitungen zu sprechen ist absoluter Käse und der Nachwuchs des DSC freut sich über eine freundliche Spende.

 

Schön einen Spielbericht zum Spiel schreiben zu können, dem dieses Mal auch volle Aufmerksamkeit zu Teil werden konnte. Lobend erwähnt werden will der eingewechselte Mario Kühnel, der mit vollem Einsatz dem Fehlpassspektakel ein Ende setzte und frischen Wind in die Partie brachte. Letztlich ein etwas glücklicher Sieg, der im Großen und Ganzen aber dennoch in Ordnung geht.

 

Nächste Woche geht es erstmals seit zwanzig Jahren im heimischen Heinz-Steyer-Stadion gegen die Spielvereinigung aus Löbtau von 1893. Auf die Löbtauer traf der DSC zuletzt in der Saison 1990/91 in der damals noch viertklassigen Bezirksliga Dresden. Am Ende dieser Saison verließ der Sportclub die Liga als Meister in Richtung Landesliga, während die Löbtauer in die Bezirkslasse abstiegen.

 

Highlights:

 

Bilder: